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nicht ungeschoren. Nach Scho. H. machten schon 1703 umherstreifende Kaiserliche Dieselbe unsicher und hausten auf dem Lande gar übel. Ein Beweis dessen ist der traurige Vorfall zu Memmingerberg: Als man dortselbst des Melchior Daniel Neubronner verstorbenes Kind begrub (es kann sich nur um die am 19.10.1703 gestorbene Anna Elisabeth handeln), nahten 3 Husaren und drohten die begleitenden Frauenzimmer auszuplündern. Der Schwager des Leidtragenden, Benedikt Katzenböck, ein ritterlicher junger Mann, wurde hierüber so „erdristet“, daß er seine Pistole auf einen der Husaren losdrückte, wobei er freilich nach des Chronisten Meinung „unbesunnen“ handelte. Er fehlte zwar den Soldaten, dieser aber traf ihn umso sicherer. „War ein braver, galanter Herr, 26 Jhr., ledig, am 4. Tag begraben. In dem Kirchhof zu unserer Frau liegt er begraben. Die Leichenrede hielt Pfarrer Wachter.“

Jakob Wachter lebte noch 1715, nach einer Bemerkung auf den Teilungslibell von 1671. Er verkaufte noch ebenda und Sti 52 8, auch „Registratura zu A. T.“ im Jahre 1708 die gesamte Gerichtsbarkeit über Trunkelsberg an das Hospital. – Er war 1704 Ratsherr, dann Stadtammann, Obmann der Brotschau und resignierte 1714.

Er wie sein Onkel Johann starben ohne männliche Nachkommen. Jakob Wachter vererbte seinen schönen Landsitz Eisenburg an seine einzige Tochter Sibylla. Durch deren Verehelichung mit dem Gerichts-Referendarius (Syndikus) Johann Klemens v. Zoller am 22.6. (6.7.) 1716 kam Eisenburg nach dem Tode des Vaters (15.7.1722) an

3. Johann Klemens v. Zoller.

Bei der Hochzeit wurde von Paries ein französisches Gedicht (!), Epithalame, über die glückliche Heirat von Monsieur Zoller mit Mademoiselle Wachter de Eyhsenburg vorgetragen (Gen. M.); das Festmahl war im Fuggerbau (Gri). In dem schon berührten Vergleich wegen dem Himmelwasser 1749 erscheint Sibylla alleinig als Witwe. Johann Klemens dürfte um diese Zeit gestorben sein. Er hinterläßt eine Tochter Barbara, welche sich mit Johann Ramund v. Eberz verehelicht. Hiedurch kommt die Eisenburg an

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_198.jpg&oldid=- (Version vom 8.7.2023)