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die 27 Jauchert Acker, die mit in die obgen. Höfe und Sölden gehören, die niemand verliehen sind,
auch der Weiher mit all seinen Rechten und Zugehörden, die Dienste (7 Tage).

4. Item das Gut Trunkelsberg,

das den ehrbaren Ulrich Reißer und Barbara Stüdlin seiner ehelichen Hausfrau auf beider Lebtag und jedweders Briefsag zugehört, (12 M. Roggen, 2 M. Kern, 6 M. Haber, 10 H. Heugeld, 200 Eier, 4 Hühner, 2 Hennen), auch desselben Gutes 4 Jauchert Ackers zu Hawangen und alle Holzmarken, Wonn und Weid, und daß ihm der Bauer darauf jährlich 5 Tage mit der Mähne dient.

Bemerkenswert ist in diesem wie im Zehentkaufbrief von 1359, daß Trunkelsberg immer als „Gut“, anscheinend mit 2 großen Höfen und einigen Eigenleuten bezeichnet wird, während es nach Peter Maurus Feyerabend (J 1.) schon 972 als Dorf Uamintingen mit seinem Dorf Trunkelsperg) gelten soll, was jedenfalls verfrüht ist.

Weiters sind im Kaufbrief noch die Eigen-Leute aufgezählt.

2. Die neuen Eisenburger Herren und ihre Taten.
1455–1580.

Unter diesem Titel wollen wir nunmehr die neuen Herren einzeln vorstellen. Hiegegen werden wir alles, was „in den Kampf um die Hoheitsrechte“ einschlägig ist, unter einem Sondertitel bringen, ebenso was die Juden in Eisenburg anbelangt, auch die Trunkelsberger Settelin. Schon von Anfang sehen wir die Familie in der ganzen sonderbaren Zwiespältigkeit des Gemütszustandes dieser Zeit: intensive religiöse Betätigung bei äußerer erschreckender Roheit. 1449, am Aftermontag vor Walburgentag wurde bei den Augustinern der Altar neben dem Sakramentshäuschen eingeweiht „und hieß (berichtet Tobias Büchele) der Sättele-Altar, sie richteten auß, was darüberging und stifteten einen priester darzue“. 1473 wieder stiftet unser

Joß der Alte

und sein Schwiegersohn Hans Spon (Spun, Spum) und dessen Frau Margaretha eine ewige Messe auf dem St. Peter- und Pauls-Altar in der Martinskirche und ergeben hierzu ihren Zehnten zu blaichen (?), welcher von Abt Johann zu Ursberg an Ulrich von Rechberg und von diesem an Hans Spon und Joß Settelin käuflich übergegangen ist und von dem ersteren wieder um 380 fl eingelöst werden kann, so wie der Priester Hans

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_087.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)