Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 009.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Vorwort.

Aus reiner Liebe zur Heimat und reiner Freude an ihrer Schönheit ist diese ebenso mühselige als mangelhafte Laienarbeit entstanden und soll einer späteren wissenschaftlichen Erfassung der einstigen Herren von Isenburg den Weg bahnen. – Nun fand zwar die Eisenburg bereits einen Erforscher ihrer Geschichte. Es ist der um Memmingens engere und weitere Geschichte so verdiente Kgl. Hauptzollamtsverwalter Jakob Groß, der, zu früh, am 4. Mai 1898 durch den Tod seinen geliebten Studien entrissen wurde und dem der Kgl. Gymnasialprofessor Dr. Julius Miedel im Allgäuer Geschichtsfreund 1898 das gebührende Ehrendenkmal gesetzt hat. Groß bewahrte seine Funde in einer Zettelsammlung, an deren Tausenden von Blättern, die nach Sachen, Orten, Personen und Geschlechtern gebündelt sind, die Stadtbibliothek einen beneidenswert reichen Schatz hat. Er hat auch das die Eisenburg Betreffende in einem Vortrag zusammengestellt, der 1886 im Schwäbischen Erzähler als „Einige Nachrichten über Schloß und Herrschaft Eisenburg“ (bis zum Jahre 1601) erschien. Aber für unsere Zwecke waren seine Forschungsergebnisse nicht ausreichend, da er nur die Schätze des Memminger und Buxheimer Archivs und die der Stadtbibliothek nützte und nützen konnte. Anscheinend ward er auch zu früh abgerufen, um die wertvolle Stoffsammlung des Professors Settelin in Craiova über dessen Geschlecht für Memmingen zu retten, was ihm jedenfalls leicht möglich geworden wäre, da ihn persönliche Freundschaftsbande mit dem genannten letzten männlichen Settelin verknüpft hatten. Es gelang dem Bearbeiter vorliegender Geschichte nicht, den durch beider Tod gerissenen Faden wieder zu knoten. Dagegen wurden andere reichlich fließende Quellen erschlossen, die, soweit sie unmittelbar Stoff lieferten, im Quellenverzeichnis aufgeführt sind; der Lücken sind aber nichtsdestoweniger noch mehr als genug. Und sollte sich vielleicht hier oder dort noch etwas finden, was nach Lage der Sache angenommen werden muß, so wäre der Bearbeiter für Überlassung bezw. Erlaubnis der Einsichtnahme auch des unscheinbarsten vergilbten Blattes sehr dankbar. Insbesondere machte sich das fühlbar, daß sich durchaus keine Administrationsakten und -Protokollbücher erreichen ließen.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite V. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_009.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)