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verschiedene: Die Gartenlaube (1898)

Halbheft 3.   1898.
Die Gartenlaube.


Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

Jahresabonnement (1. Januar bis 31. Dezember) 7 Mark. Zu beziehen in 28 Halbheften zu 25 Pf. oder in 14 Heften zu 50 Pf.


Antons Erben.

Roman von W. Heimburg.

 (2. Fortsetzung.)

Der erste Advent; weiße kleine Flocken in schneidend kalter Winterluft und prachtvolle Schlittenbahn. Von den Dächern hängen große Eiszapfen; die Putten im Park, die Schäfer und Schäferinnen, ja die Göttin Flora selbst, alle haben riesige Puderperücken auf. Die meisten Fenster des Schlosses zeigen glitzernde Eisblumen, nur die mit Doppelscheiben versehenen der bewohnten Zimmer nicht. Hinter diesen letzteren zeichnen sich die Spitzenmuster der Gardinen deutlich ab.

Christel sitzt im sogenannten Damenzimmer am Fenster und blickt in den Garten hinaus, in den schweigenden weißen Garten. Es ist ein erhöhter Platz, von Holzschranken umgeben; vor ihr steht der neue Nähtisch, hinter diesem baut sich eine Gruppe Blattpflanzen auf. Ein grüner altdeutscher Kachelofen strahlt behagliche Wärme aus. Die Sessel und Sofas sind bequem und stehen in hübscher Anordnung zwanglos auf weichem Smyrnateppich. An den Wänden hängen alte Familienporträts der


Pierrot als Troubadour.
Nach einer Originalzeichnung von St. Grocholski.

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1898). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1898, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1898)_0069.jpg&oldid=- (Version vom 22.4.2024)