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verschiedene: Die Gartenlaube (1862)

muß zwei oder mehr Winter hintereinander im Süden und während der Zwischenzeit in einem sorgfältig ausgewählten Sommeraufenthalt zubringen, wo möglich auch ohne strapaziöse Zwischenreisen. Dies sind solche Fälle, wo z. B. der Patient im Winter in Italien lebte, sich dann im Frühling nach den oberitalischen, im Sommer nach den Schweizerseen oder den Südtyroler „Sommerfrischen“ hin zieht; oder wo er den Winter in Malaga, den Sommer in Granada zubringt u. dergl.; oder solche, wo er wie ein echter Zugvogel im Herbst beim Genfer See anfängt, dann nach Nizza, später nach Pisa, Rom, Neapel, Palermo, Aegypten zieht, um im Frühling auf ähnliche Weise wieder nördlich zu wandern. (Wohlgemerkt, wenn seine Krankheit überhaupt und sein Geldbeutel ein derartiges Wanderleben verträgt!)

Soviel über die Südklimacur! Es giebt deren noch andere, wie oben erwähnt. So flüchten sich alljährlich Tausende während der heißen Jahreszeit in die „Sommerfrischen“ der Berge und waldigen Thäler, z. B. in unserer Nähe die Südtyroler und Oberitaliener in die Gebirge von Friaul, Krain (besonders nach Veldes), Tyrol (besonders in’s Pusterthal und dessen Nebenthäler), oder nach dem Engadin (St. Moritz, Samaden) und vielen Schweizer-Orten. Gleiches geschieht in anderen Welttheilen. Denn vor der Hitze und den Insektenstichen zu fliehen, ist fast noch wünschenswerther, als vor der Kälte, vor welcher man ja (wie besonders die Russen uns Deutschen lehren) sich mittels guter Einrichtungen schützen kann. – In andern Ländern flüchtet man im Sommer nach der See, weniger wegen des Badens, als wegen der stets fächelnden kühlen und stärkenden Seeluft. – Aber auch die Seereisen, besonders längere und nach den Passatgegenden gerichtete, gehören zu den wichtigeren Curmitteln, besonders für manche Arten der Lungentuberculose! – Mit der Zeit, mit den Fortschritten der vergleichenden Erd- und Klimakunde (Geographie und Klimatologie) wird man vielleicht noch mehrere, für besondere Leiden besonders dienliche Klima-Sorten und Klimacuren kennen und anwenden lernen. Für unseren Leserkreis wird jedoch Obiges wohl als Anregung völlig hinreichend sein.

Dr. Richter.




Blätter und Blüthen.

Das Tabaksgift in den Schnupfern. Der Chemiker Morin legte der Akademie zu Rouen seine Untersuchung der Leber und Lunge eines Greises vor, welcher seit vielen Jahren und bis an sein Ende geschnupft hatte. In beiden Organen fand sich das Nicotin (der giftige Bestandtheil der Tabakspflanze) reichlich und wurde sowohl durch Geschmack und Geruch, als auch durch chemische Reagentien deutlich nachgewiesen.


Der Vereinstag deutscher Vorschuß-, Credit- und Rohstoff-Vereine findet diesmal in Potsdam in der Pfingstwoche, während der Tage vom 10–12. Juni statt, und sind Anmeldungen dazu an den Director der Provinzialgewerbsschule, Herrn Langhoff in Potsdam, als Vorsitzenden des Centralcomité, sowie an Schulze-Delitzsch selbst zu richten.


Kleiner Briefkasten.

Für Wilhelm Bauer’s deutsches Taucherwerk sind (wie bereits in Nr. 21 angezeigt wurde) ferner, und zwar bis zum 10. Mai, eingegangen: 1 Thlr. von L. S. Chemnitz; 3 Thlr. 20 Sgr. durch die Katz’sche Buchhandlung von Bruchsal; 3 Thlr. 9 Ngr. vom Leseverein zu Laubegast; 2 Thlr. 20 Sgr. durch Adolf Degner von Lesern und Nichtlesern der Gartenl., am Wahltage des 28. April; 6 Thlr. 20 Ngr. von der Turngemeinde zu Biberach, durch die Dorn’sche Buchhdlg.; 1 Thlr. von Karl Dietrich aus Schönlinde; 1 Thlr. von einem Leser der Gartenl. in Elsterwerda; 2 Thlr. vom Gewerbeverein zu Pösneck, durch den Vorst. R. Härtel; 10 Thlr. von dem Directorium der deutschen Bekleidungsakademie (Müller, Klemm u. Schmidt) zu Dresden; 17 Ngr. von Best in W., durch G. C. Schulze in Leipzig; 1 Thlr. 3 Ngr. vom Prediger Steinbarth aus Kreischt bei Zielenzig; 1 Thlr. von Pfr. S. in Br.; 2 Thlr. ans Hainichen, von einer kl. Gründonnerstags-Abendgesellschaft; Thlr. von T. G. in Purschenstein; 2 Thlr. vom Apoth. Felgenbauer in Marklissa; 5 Thlr. von einer Quodlibet-Spielgesellschaft zu Reimerod in Nassau, durch Wasmuht das.; 10 Thlr. 3½ Sgr. aus Wittstock; 20 fl. rhn., Postz. Stuttgart, sonst ohne alle Bezeichnung; 1 Thlr. 25 Ngr. von dem Arbeiterpersonal der Schlegel’schen Portefeuillen. Stahlwaarenfabrik in Freiberg; 25 Thlr. von A. B. in Schneeberg; 1 Thlr. von Rechtsanwalt Reymann in Trzemeszno; 25 Thlr. vom Vorstand des Allgem. Gewerbevereins in Danzig (A. Kirchner und Adolf Gerlach); 2 Thlr. 27½ Ngr. aus einem Whistclub in Bremen und auf dem Comptoir von J. Kühlmann u. Comp. gesammelt; 2 Thlr. von K. u. P. in Leipzig; 1 fl. rhn. von H. G. in Baireuth; 7 fl. östr. von einigen Deutschen in Ofen; 26 Ngr. von J. Ostendorff in Ostercappeln, durch Ad. Meyer; 10 Thlr. vom Fortbildungsverein für Buchdrucker in Leipzig; fl. rhn. von G. T. in Hanau; 2 Thlr. von einigen Süßwassermatrosen der B. L. u. U.; 1 Thlr. 22 Ngr. von mehreren Lesern der Gartenlaube in Berka an der Ilm; 3 Thlr. 22½ Ngr. gesammelt von C. F. Wollsdorf in Conitz; 10 Thlr. von B., am 28. April, Postzeichen Pinne; 1 Thlr. von L. B. in Baireuth; 1 Thlr. von F. Schumann zu Schöppenstedt; 5 Thlr. 10 Ngr. von mehreren Bergbeamten zu Lugau und Umgegend, durch C. H. Büttner; 20 Neukreuzer von „einem Deutschen in Böotien“; 4 Thlr. 13 Ngr. 6 Pf. von Lesern der Gartenlaube in Meseritz, durch Dr. Menzel daselbst.

Eingegangen ferner bis zum 17. Mai: 2 Thlr. von S. in Eutin; Thlr. von einem Gärtnerburschen in Dresden; 3 Thlr. von L. Schneider auf dem Schwarzhammer b. Marktleuthen; 2 Thlr. von S. S. („Möchten die Deutschen immer einig sein!“); 20 Thlr. gesammelt vom Nationalverein am 10 Mai zu Leipzig; 2 fl. östr. von einem Leser der Gartenl. aus Deutschlandsberg in Steiermark; 43 Thlr. vom Turnverein zu Offenbach ; 3 Thlr. 7 Gr. vom Gewerbeverein zu Wolkenstein durch K. Röscher das.; 11 fl östr. von mehreren deutschen Theologen in Olmütz („Hoch, dreimal Hoch unser großes Vaterland!“); 6 Ngr. von C. u. G. in H.; 1 Thlr. von Max Meißner in Avignon; 5 Thlr. vom Gewerbeverein zu Bischofswerda, durch Em. Pache; 1 Thlr. 10 Ngr. von vier Leserinnen der Gartenlaube und dem Pastor H. zu Lissa; 1 Thlr. 7 Ngr. von Georg Reitel zu Hanau; 1 Thlr. von einer deutschen Gesellschaft auf der Ockelmühle bei Grosen (Dyhrenfurt in Schlesien); 3 Thlr. vom Leseverein zu Meuselwitz bei Altenburg, durch W. Pabst; 1 Thlr. 12 Ngr. von elf Lesern der Gartenlaube in Leipzig, gesammelt durch L. Eck, Lehrer der II. Bürgerschule; 1 Thlr. von der Harmonie zu Buchholz; 5 Thlr. 5 Ngr. von Lesern der Gartenlaube zu Schloen in Pommern, durch Lehrer Schmidt; 1 fl. rhn. von E. B. u. C. in Heidelberg; 1 Thlr. von Theod. Kley, Silberarbeiter in Karlsruhe; Thlr. 22 Ngr. von einigen Mitgl. d. Nationatvereins zu Crimmitschau, durch Cond. G. Meyer; 1 Thlr. von Rechtsanw. Segnitz zu Wermsdorf; 15 Sgr. von H. L.; 3 Thlr. vom Gewerbeverein zu Gifhorn, durch dessen Präsid., Buchhändler H. Schulze; 1 Thlr. 8 Ngr. durch H. F. L Hauser zu Gersfeld v. d. Rhön; 3 Thlr. 10 Ngr. gesammelt durch den Gestüts-Roßarzt Fr. Steinhoff zu Redefin in Mecklenburg-Schwerin.

Ad. Arnold in Stolp. Dank für W. Bauer’s Portrait-Photographie.

H. in W. Theodor Oelckers, der am 25. November vorigen Jahres mit der „Ernte“ in Hamburg unter Segel gegangen, erreichte Brasilien (Rio Grande do Sul) am 14. Februar und langte am 17. Februar auf einem brasilianischen Kriegsdampfer in Porto Alegre an, wo er sofort die Redaction der „Deutschen Zeitung“ übernahm und sich, wie er uns schreibt, ganz wohl befindet. Das ist Alles, was wir von ihm wissen.

S…x. Die Gedichte heineln stark, würden vielleicht wegen ihrer fließenden Leichtigkeit manchem Componisten zusagen; für die Gartenlaube eignen sie sich nicht.

G. J. St. (Kunstmühle) in Schw. wünscht, daß man, statt für eine deutsche Flotte „unter preußischer Junkerlichkeit“, in ganz Deutschland sammele, um für die Häfen von Hamburg, Bremen und Lübeck drei deutsche Mahner (Monitors) zu bauen. Wir legen den Wunsch der Oeffentlichkeit zur Prüfung vor.


Berichtigung. In Nr. 20 der Gartenlaube sind Traeger’s Gedichte 2. Auflage irrthümlich mit den Preisen der 1. Auflage angezeigt. Dieselben sind jetzt nur gebunden zum Preise von 1 Thlr. 10 N gr. zu haben.


Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1862). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1862, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1862)_352.jpg&oldid=- (Version vom 22.5.2023)