Seite:Die Gartenlaube (1853) 313.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die Gartenlaube (1853)

diese früh entwickelten natürlichen Anlagen nicht zu stören, gehe ich immer auf die Jagd. Will ich ihm gar einmal auf’s Leder, zeigt mir seine schöne Mutter ihre schönen Augen und weißen Zähne. Was bleibt da einem rechtschaffenen Vater mit so vielem Gelde übrig, als den Kerl schreien zu lassen und wilde Enten zu schießen? Sonst bin ich jetzt der glücklichste Mensch. Aber zuweilen wach’ ich doch noch in Angstschweiß gebadet aus meinem Schlafe auf und habe dann immer von meiner insularen Lage geträumt. Und dann ist es erst eine Seligkeit, auf die blühenden Wangen eines Kindes und eines selbst im Schlafe lächelnden schönen Weibes zu blicken.




Zwei deutsche Männer.

Wo wird es denn am schönsten sein? 
Das ist am Neckar und am Rhein. 
 (Altes Lied.)

Am Neckar und Rhein wohnen zwei Männer, die nicht allein zu den berühmtesten, sondern auch – und das will mehr sagen – zu den besten, ehrlichsten Männern Deutschlands gehören; zwei Männer, die den Namen „Deutsche Männer“ in der vollsten und schönsten Bedeutung des Wortes verdienen; sie heißen G. G. Gervinus und E. M. Arndt.

Ernst Moritz Arndt.

Beide aus der mittleren Bürgerschicht, aus „dem Volke“ hervorgegangen und auch dem Volke stets zugewendet mit jedem Nerv ihres Wesens und mit dem Blute ihres Herzens, wenn auch jeder nach seiner eigenthümlichen Natur. –

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Gartenlaube (1853). Leipzig: Ernst Keil, 1853, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1853)_313.jpg&oldid=- (Version vom 13.4.2020)