Anonym: Edda | |
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mache und Wöl. 54 weiß nichts davon, daß ihm das Schwert fehle. Überdieß wird das Schwert nicht an die Riesen hingegeben, sondern an Freyrs Diener Skirnir und diesem nur leihweise, wie auch das Ross, zur Vollführung des Auftrags. Da Skirnir Freyrs Diener bleibt (D. 34), so ist es seinem Herrn unverloren. Vgl. d. Anm. zu Str. 16. Wie das Schwert als Sonnenstral, so ist das Ross als Sonnenross zu faßen. Nach Handb. §. 66 haben diese Wunschdinge hier mythische Bedeutung, welche Weinhold Riesen 15 nur den Äpfeln zugesteht, die doch nicht wesentlich sind.
Wir haben in Obigem schon so viele Einzelnheiten unseres Liedes berühren müßen, daß für die Erklärung der 42 Str. desselben fast nichts mehr übrig bleibt.
Str. 3. Daß Freyr hier als volkwaltender Gott angeredet wird, erinnert daran, daß in den oben erwähnten Stammtafeln, welche Freyr mit Odhin verbinden, ein Folkwalt unter seinen Ahnen aufgeführt wird. Da nun auch Freyjas Götterhalle Gr.-M. 14 Volkwang heißt, was in der Anm. dazu auf die Todten bezogen wird, so wird dieß Beiwort bei Freyr einer ähnlichen Deutung unterliegen und darf auf alten Kriegsruhm dieses friedlichen Gottes nicht gedeutet werden.
16. Die Strophe zeigt deutlich, daß es in der ältern Gestalt des Liedes Freyr selbst war, der unter dem Namen Skirnir die Fahrt unternahm. Gerda ahnt, daß ihres Bruders Mörder gekommen sei; dieß war aber nach dem Obigen Freyr selbst. Mithin ist diese Strophe durch ein Versehen des Überarbeiters aus dem ältern Liede stehen geblieben. Was hieraus für die Sigurdsage gefolgert werden kann, werde ich unten geltend machen. Einstweilen verweise ich auf mein Handb. §. 30.
19. Die Deutung der 11 Äpfel auf 11 Monatssonnen ist eine von jenen gewaltsamen, die den entschiedenen Willen kund geben, in den Mythus hineinzutragen, was man darin zu finden von vornherein mit sich einig ist. Unsere Erklärung ist oben gegeben.
21. Über den Ring Draupnir giebt D. 49 hinlängliche Auskunft. Ihn auf den Thau träufelnden Mond und dessen Phasen zu beziehen ist nicht beßer als die eben verworfene Auslegung. Durch ihn berührt sich Freyr mit Baldur.
25. Über die hier beginnenden Beschwörungen vgl. Handb. §. 29 und Von Lilienkron und Müllenhoff Zur Runenkunde 22. 56, Homeyer über das Germ. Looßen 1854. S. 14.
33. Der Asenfürst ist Thor, vgl. Gr. Myth. 215. Auf junge Abfaßung des Liedes schließt Weinhold (Riesen 15) aus Ring und Schwert,
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/413&oldid=- (Version vom 31.7.2018)