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Anonym: Edda

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Da hub Bera an   aus biederm Herzen:

„Segelt denn selig   und Sieg geleit euch!
Werd es wie ich wünsche   und wehre dem nichts.“

33
Da hub Högni an   Freunden Heil erwünschend:

„Seid weis und wohlgemuth,   wie es ergehe!“
So sprechen Viele,   doch unterschiedlich ists,
Denn Manchem liegt wenig   an dem Geleiter.

34
Sie sahen sich noch nach   bis sie sich entschwanden;

Da theilten sich die Schicksale,   schieden sich die Wege.

35
Sie ruderten kräftig,   der Kiel schier zerbarst,

Schwenkten sich stark zurück   mit eifrigen Schlägen:
Die Rührpflöcke rißen,   die Ruder zerbrachen.
Unbefestigt blieb das Fahrzeug,   da sie zu Lande fuhren.

36
Unlange währt’ es nun,   laßt es mich kürzen,

So sahn sie die Burg stehn,   die Budli beseßen.
Laut klirrten die Riegel,   da Högni klopfte.

37
Ein Wort sprach da Wingi,   würd es verschwiegen!

„Fahrt fern vom Hause;   Gefahr bringt der Eintritt.
Leicht gingt ihr ins Garn,   und gleich erschlägt man euch.
Ich trieb euch traulich,   doch Trug stak darunter.
Oder bleibt auch hier,   so bau ich euch den Galgen.“

38
Dawider sprach Högni,   nicht zu weichen bedacht;

Ihn ängstete gar nichts,   wo es galt sich versuchen:
Du sollst uns nicht schrecken,   sieh, es geräth nicht:
Wagst du ein Wort noch,   wird dir langes Übel.“

39
Da hieben sie Wingi   zu Hel ihn zu senden,

Gebrauchten der Äxte,   bis der Athem ihm schwand.

40
Atli mit dem Volk   fuhr in die Panzer.

Gerüstet rannten sie   der Ringmauer zu.
Gewechselt wurden   viel Worte des Zorns:
„Lange gelobt wars,   euch das Leben zu rauben.“ —

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/239&oldid=- (Version vom 31.7.2018)