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Anonym: Edda

Gripir.
11
Du fällst allein   den gefräßigen Wurm,

Der glänzend liegt   auf Gnitahaide.
Beiden Brüdern   bringst du den Tod,
Regin und Fafnirn:   vor siehts Gripir.


Sigurd.
12
Schätze gewinn ich,   wenn so mir gelingt

Zu kämpfen mit Männern   wie du mir kund thust.
Im Geist erforsche   ferner und sage mir,
Wie lenkt mein Lebens-   lauf sich hernach?


Gripir.
13
Finden wirst du   Fafnirs Lager,

Wirst heimführen   den glänzenden Hort,
Mit Golde beladen   Granis Rücken
Und zu Giuki reiten,   kampfrüstiger Held.


Sigurd.
14
Noch sollst du dem Fürsten   in freundlicher Rede,

Weitschauender König,   Weiteres künden.
Gast war ich Giukis,   nun geh ich von dannen:
Wie lenkt meines Lebens-   lauf sich hernach?


Gripir.
15
Auf dem Felsen schläft   die Fürstentochter

Hehr im Harnisch   nach Helgis Tode:
Mit scharfem Schwerte   wirst du schneiden,
Die Brünne trennen   mit Fafnirs Tödter.


Sigurd.
16
Die Brünne brach,   nun redet die Braut,

Die schöne, so   vom Schlaf erweckt.
Was soll mit Sigurd   die Sinnige reden,
Das zum Heile   mir Helden werde?


Gripir.
17
Sie wird dich Reichen   Runen lehren,

Alle, die Menschen   wißen möchten,
Dazu in allen   Zungen reden,
Und heilende Salben:   so Heil dir, König!

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/172&oldid=- (Version vom 31.7.2018)