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Anonym: Edda

Als euch zu eifern   mit unnützen Worten
Wenn auch Ringbrecher   den Haß nicht bergen.

45
„Auch Mich nicht gut   dünken Granmars Söhne;

Doch ists Recken rühmlicher,   reden sie Wahrheit.
Sie habens gezeigt   bei Moinsheim:
Die Schwerter zu brauchen   gebricht ihnen Muth nicht.“

46
Sie ließen die Rosse   gewaltig rennen,

Swipudr und Swegjudr,   auf Solheim zu
Durch thauige Thäler   und tiefe Wege;
Der Mist Ross schütterte,   wo die Männer fuhren.

47
Sie trafen den Herscher   an der Thüre der Burg,

Kündeten dem König   den kommenden Feind.
Außen stand Hödbroddr   helmbedeckt,
Sah den Schnellritt   seines Geschlechts:
„Wie harmvoll habt   ihr Helden ein Aussehn?“ —

48
„Her schnauben zum Strande   schnelle Kiele,

Ragende Masten   und lange Rahen,
Schilde sattsam   und geschabte Ruder,
Herrliche Helden   der hehren Ülfinge.

49
„Funfzehn Fähnlein   fuhren ans Land;

Doch stehen im Sund   noch siebentausend.
Hier liegen am Lande   vor Gnipalundr
Blauschwarze Seethiere   und goldgeschmückte.
Die meiste Menge   seiner Mannen ist hier:
Nicht länger säumt nun   Helgi die Schlacht.“


Hödbroddr.
50
Laßt rasche Rosse   zum Kampfthing rennen,

Aber Sporwitnir   gen Sparinshaide,
Melnir und Mylnir   gen Myrkwidr:
Sitze mir selten Wer   säumig daheim,
Der Wundenflamme   zu schwingen weiß.


Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/156&oldid=- (Version vom 18.8.2016)