Anonym: Edda | |
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Das ich halt in der Hand?
Seine Schneide erschlägt den alten Riesen,
Fällt deinen Vater todt.
Maid, zu meinem Willen.
Dahin wirst du kommen, wo Kinder der Menschen
Dich nicht mehr sollen sehen.
Weg von der Welt gewandt zu Hel.
Speise sei dir widriger als Wem auf Erden
Der menschenleide Midgardswurm.
Daß Hrimnir dich angafft, dich Alles anstarrt.
Weitkunder wirst du als der Wächter der Götter:
Gaffe denn hervor am Gitter.
Mehren dir Trübsinn und Thränen.
Sitze nieder, so sag ich dir
Des Leides schwellenden Strom,
Den zweischneidigen Schmerz.
Hier im Gehege der Joten.
Vor der Hrimthursen Hallen sollst du den heilen Tag
Dich krümmen kostberaubt,
Dich krümmen kostverzweifelt.
Leid für Lust wird dir zum Lohn,
Mit Thränen trägst du dein Unglück.
Oder alterst unvermählt.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/105&oldid=- (Version vom 31.7.2018)