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Anonym: Edda | |
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12. Skîrnisför.
Skirnirs Fahrt.
Freyr, der Sohn Niörds, hatte sich einst auf Hlidskialf gesetzt und überschaute die Welten alle. Da sah er nach Jötunheim und sah eine schöne Jungfrau aus ihres Vaters Haus in ihre Frauenkammer gehen. Daraus erwuchs ihm große Gemüthskrankheit. Skirnir hieß Freys Diener. Niördr bat ihn, Freyr zum Reden zu bringen. Da sprach
Skadi.23
1
Steh nun auf, Skirnir, ob du unsern SohnMagst zu reden vermögen
Um das zu erkunden, wem der kluge wohl
So bitterböse sei.
Skirnir.
2
Übler Antwort verseh ich mich von euerm Sohne,Wenn ich die Red an ihn richte
Um das zu erkunden, wem der kluge wohl
So bitterböse sei.
3
Sage mir, Freyr, volkwaltender Gott,Was ich zu wißen wünsche:
Was weilst du allein im weiten Saal,
Herr, den heilen Tag?
Freyr.
4
Wie soll ich sagen dir jungem GesellenDer Seele großen Gram?
Die Alfenbestralerin leuchtet alle Tage,
Doch nicht zu meiner Liebeslust.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)