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Anonym: Edda

„Reiche die rothen   Ringe mir dar
Eh dich verlangt   nach meiner Liebe,
Nach meiner Liebe   und lautern Gunst.“

30
Da hob Thrym an,   der Thursenfürst:

„Bringt mir den Hammer,   die Braut zu weihen,
Legt den Miölnir   der Maid in den Schooß
Und gebt uns zusammen   nach ehlicher Sitte.“

31
Da lachte dem Hlorridi   das Herz im Leibe,

Als der hartgeherzte   den Hammer erkannte.
Thrym traf er zuerst,   den Thursenfürsten,
Und zerschmetterte ganz   der Riesen Geschlecht.

32
Er schlug auch die alte   Schwester des Joten,

Die sich das Brautgeschenk   zu erbitten gewagt.
Ihr schollen Schläge   an der Schillinge Statt
Und Hammerhiebe   erhielt sie für Ringe.
So holte Odhins Sohn   seinen Hammer wieder.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/094&oldid=- (Version vom 31.7.2018)