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Anonym: Edda

Loki.
42
Mit Gold erkauftest du   Gymirs Tochter

Und gabst dem Skirnir dein Schwert.
Wenn aber Muspels Söhne   durch Myrkwidr reiten,
Womit willst du streiten, Unselger?


Beyggwir.
43
Wär ich so edeln Stamms   als Yngwi-Freyr,

Und hätte so erhabnen Sitz,
Morscher als Mark   malmt’ ich dich, freche Krähe,
Und lähmte dir alle Gelenke.


Loki.
44
Was ist Winziges dort,   das ich wedeln sehen

Nach Speise schnappend?
Dem Freyr in die Ohren   bläst es immerdar,
Und müht sich mit Mägdearbeit.


Beyggwir.
45
Beyggwir bin ich,   bieder rühmen mich

Die Asen all und Menschen.
Behende helf ich hier,   daß Hropts Freunde trinken
Äl in Ögis Halle.


Loki.
46
Schweig du, Beyggwir,   übel verstehst du

Der Männer Mal zu ordnen.
Unterm Bettstroh   verbargst du dich feige,
Wenn es zum Kampfe kam.


Heimdal.
47
Trunken bist du, Loki!   vertrankst den Verstand:

Laß endlich ab, Loki,
Denn im Rausche   reden die Leute viel
Und wißen nicht was.


Loki.
48
Schweig du, Heimdal!   In der Schöpfung Beginn

Ward dir ein leidig Looß.
Mit feuchtem Rücken   fängst du den Thau auf
Und wachst der Götter Wärter!27

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/086&oldid=- (Version vom 31.7.2018)