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Anonym: Edda | |
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Loki.
22
Schweig nur, Odhin, ungerecht zwischenDen Sterblichen theilst du den Streit:
Oftmals gabst du, dem du nicht geben solltest,
Dem schlechtern Manne den Sieg.
Odhin.
23
Weist du, daß ich gab, dem ich nicht geben sollte,Dem schlechtern Manne den Sieg,
Unter der Erde acht Winter warst du
Milchende Kuh und Mutter
[Denn du gebarest da:
Das dünkt mich eines Argen Art].
Loki.
24
Du schlichest, sagt man, in Samsö umherVon Haus zu Haus als Wala.
Vermummter Zauberer trogst du das Menschenvolk:
Das dünkt mich eines Argen Art.
Frigg.
25
Euer Geschicke solltet ihr nieErwähnen vor der Welt,
Was ihr Asen beide in Urzeiten triebet:
Die frühsten Thaten bergt dem Volk.
Loki.
26
Schweig du, Frigg! Fiörgyns Tochter bist duUnd den Männern allzumild,
Die Wili und We als Widrirs Gemahlin
Beide bargst in deinem Schooß.
Frigg.
27
Wiße, hätt ich hier in den Hallen ÖgirsEinen Sohn wie Baldur schnell,
Nicht kämst du hinaus von den Asensöhnen,
Du hättest schon zu fechten gefunden.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/083&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/083&oldid=- (Version vom 31.7.2018)