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Anonym: Edda

Hlöck und Herfiötr,   Hildur und Thrudr,
Göll und Geirölul;
Randgrid und Rathgrid   und Reginleif
Schenken den Einheriern Äl.36

37
Arwakr und Aswidr11   sollen immerdar

Schmachtend die Sonne führen.
Unter ihre Bugen   bargen milde Mächte,
Die Asen, Eisenkühle.

38
Swalin heißt der Schild,   der vor der Sonne steht,

Der glänzenden Gottheit.
Brandung und Berge   verbrennten zumal,
Sänk er von seiner Stelle.

39
Sköll12 heißt der Wolf,   der der scheinenden Gottheit

Folgt in die schützende Flut;
Hati der andre,   Hrodwitnirs Sohn,
Eilt der Himmelsbraut voraus.

40
Aus Ymirs6. 8 Fleisch   ward die Erde geschaffen,

Aus dem Schweiße die See,
Aus dem Gebein die Berge,   die Bäume aus dem Haar,
Aus der Hirnschale der Himmel.

41
Aus den Augenbrauen   schufen gütge Asen

Midgard den Menschensöhnen;
Aber aus seinem Hirn   sind alle hartgemuthen
Wolken erschaffen worden.

42
Ullers31 Gunst hat   und aller Götter,

Wer zuerst die Lohe löscht,
Denn die Aussicht öffnet sich   den Asensöhnen,
Wenn der Keßel vom Feuer kommt.

43
Iwalts Söhne61   gingen in Urtagen

Skidbladnir zu schaffen,
Das beste der Schiffe,   für den schimmernden Freyr,
Niörds nützen Sohn.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/026&oldid=- (Version vom 31.7.2018)