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Anonym: Edda

Denn die Asenbrücke   steht all in Lohe,
Heilige Fluten flammen.15

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Gladr und Gyllir,   Gler und Skeidbrimir,

Silfrintopp und Sinir,
Gisl und Falhofnir,   Gulltopp und Lettfeti:
Diese Rosse reiten die Asen
Täglich, wenn sie reiten   Gericht zu halten
Bei der Esche Yggdrasils.

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Drei Wurzeln strecken sich   nach dreien Seiten

Unter der Esche Yggdrasils:
Hel wohnt unter einer,   unter der andern Hrimthursen,
Aber unter der dritten Menschen.

32
Ratatöskr16 heißt das Eichhorn,   das auf und ab rennt

An der Esche Yggdrasils:
Des Adlers Worte   oben vernimmt es
Und bringt sie Nidhöggern nieder.

33
Der Hirsche16 sind vier,   die mit krummem Halse

An der Esche Ausschüßen weiden:
Dain und Dwalin,
Duneyr und Durathror.

34
Mehr Würme liegen   unter den Wurzeln der Esche

Als Einer meint der unklugen Affen.
Goin und Moin,   Grafwitnirs Söhne,
Grabakr und Grafwölludr,
Ofnir und Swafnir   sollen ewig
Von der Wurzeln Zweigen zehren.

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Die Esche Yggdrasils   duldet Unbill

Mehr als Menschen wißen.
Der Hirsch weidet oben,   hohl wird die Seite,
Unten nagt Nidhöggr.

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Hrist und Mist   sollen das Horn mir reichen,

Skeggöld und Skögul,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/025&oldid=- (Version vom 31.7.2018)