Anonym: Edda | |
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Er trug einen blauen Mantel und nannte sich Grimnir, sagte aber nicht mehr von sich, auch wenn man ihn fragte. Der König ließ ihn zur Rede peinigen und setzte ihn zwischen zwei Feuer und da saß er acht Nächte. König Geirröd hatte einen Sohn, der zehn Winter alt war und Agnar hieß nach des Königs Bruder. Agnar ging zu Grimnir, gab ihm ein volles Horn zu trinken, und sagte, der König thäte übel, daß er ihn schuldlos peinigen ließe. Grimnir trank es aus; da war das Feuer so weit gekommen, daß Grimnirs Mantel brannte. Er sprach:
Laß uns scheiden, Lohe!
Schon brennt der Zipfel, zieh ich ihn gleich empor,
Feuer fängt der Mantel.
Daß mir Niemand Nahrung bot
Als Agnar allein; allein soll auch herschen
Geirröds Sohn über der Goten Land.
Der Helden Herscher.
Für einen Trunk mag kein Andrer dir
Beßre Gabe bieten.
Den Asen nah und Alfen.
Dort in Thrudheim21 soll Thôr wohnen
Bis die Götter vergehen.
Den Saal sich erbaut.
Alfheim17 gaben dem Freyr die Götter im Anfang
Der Zeiten als Zahngebinde.
Den Saal mit Silber deckten.
Walaskialf12. 30 heißt sie, die sich erwählte
Der As in alter Zeit.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/021&oldid=- (Version vom 31.7.2018)