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Anonym: Edda

13
Fili, Kili,   Fundin, Nali,

Hepti, Wili,   Hannar und Swior,
Billingr, Bruni,   Bildr, Buri,
Frar, Hornbori,   Frägr und Loni,
Aurwangr, Jari,   Eikinskjaldi.

14
Zeit ists, die Zwerge   von Dwalins Zunft

Den Leuten zu leiten   bis Lofar hinauf,
Die aus Gestein   und Klüften strebten
Von Aurwangs Tiefen   zum Erdenfeld.

15
Da war Draupnir   und Dolgthrasir,

Har, Haugspori,   Hläwangr, Gloi,
Skirwir, Wirwir,   Skafidr, Ai,
Alfr und Yngwi,   Eikinskjaldi.

16
Fialar und Frosti,   Finnar und Ginnar,

Heri, Höggstari,   Hliodolfr, Moin.
So lange Menschen   leben auf Erden,
Wird zu Lofar hinauf   ihr Geschlecht geleitet.

17
Gingen da9 dreie   aus dieser Versammlung,

Mächtige, milde   Asen zumal,
Fanden am Ufer   unmächtig
Ask und Embla   und ohne Bestimmung.

18
Besaßen nicht Seele,   und Sinn noch nicht,

Nicht Blut noch Bewegung,   noch blühende Farbe.
Seele gab Odhin,   Hönir gab Sinn,
Blut gab Lodur   und blühende Farbe.

19
Eine Esche weiß ich,   heißt Yggdrasil,15. 16

Den hohen Baum netzt   weißer Nebel;
Davon kommt der Thau,   der in die Thäler fällt.
Immergrün steht er   über Urds Brunnen.

20
Davon15 kommen Frauen,   vielwißende,

Drei aus dem See   dort unterm Wipfel.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/013&oldid=- (Version vom 31.7.2018)