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welcher im Vordergrunde mit einem Balle spielt? Ich beantworte alle diese Fragen in einem anderen Bilde.

Der Hexenritt.

In der vorderen Hälfte der Stube, in welche wir hier sehen, ist auf den Dielen ein Zauberkreis gezogen, gebildet von einer Lampe, einem eingespießten Messer, Todtenkopf, Krystallgefäß mit Kräutern, Sanduhr und anderen wunderlichen Gegenständen. Die Hexe, vermuthlich Nachbarin Martha, sitzt auf dem Stuhle vor dem Tische, ihr gegenüber ein Vampyr mit Fledermausflügeln.

Eine zweite Scene spielt in der hinteren Zimmerabtheilung vor dem Kamin und der Esse. Am Simse ist eine blutige Bärentatze angenagelt. Unten zwischen Unholden aller Art, von welchen einer die Flöte bläst, knieet eine zweite Hexe, in der linken Hand ein Buch. Vor ihr steht ein nacktes Mädchen, zum Ritt den Besen zwischen den Beinen haltend; die Hexe gibt ihr eben mit der rechten Hand die Hilfe. „Glückliche Reise, schöne Dame!“ Ein Schwein reitet auf einem Stocke voraus in die Esse hinein. Fledermäuse und Phantome flattern im Zimmer umher.

Mit dieser Auswahl aus den Gemälden Tenier’s d. J. wollen wir uns begnügen; die übrigen erklären sich nach diesen von selbst. Es sind bunte

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Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/142&oldid=- (Version vom 31.7.2018)