Seite:Die Dresdener Gemälde-Galerie (Mosen).pdf/111

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Hunden. Es ist ein zum Tollmordlauf gereiztes Thier, gehetzt von den bösartigsten, bissigsten Hunden der vortrefflichen großgesteckten, bunten Race. Bereits hat das Wildschwein drei der hitzigsten Köter im Vorüberrennen diesseits und vier jenseits mit seinen Hauern niedergeworfen. Hier liegen sie zerschlitzt in ihrem Blute. Man meint die Bestien heulen zu hören. Eben hat das Wildschwein das Fangeisen, welches ihm ein Jägersknecht in die Brust rennen wollte, im Sprunge zwischen seinen Klauen zerbrochen, und jener ist im Vorwärtsstürzen unter den Mordhieb des entsetzlichen Thieres mit den grimmigen, blutroth unterlaufenen Augen und dem grunzig aufgestülpten, geifernden Rüssel gerathen. Doch von der anderen Seite erhält das Thier von einem anderen Jäger den unvorhergesehenen Banditenstoß, hinterher bläst ein rothköpfiger Satan, der Schweinehirt aus Walter Scott’s Ivanhoe, das Horn; eine neue Schaar von Jägern und Hunden stürzt herbei. So braust im Hui der Kampf vorüber, der borstige Held wird nicht ungerächt fallen! Das ist die einzige poetische Gerechtigkeit!




Reich an Genies ist die Schule des Paul Rubens, das glänzendste unter ihnen ist jedoch

Anton van Dyk,

geboren in Antwerpen 1599. Er genoß den ersten

Empfohlene Zitierweise:
Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)