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führte er die Verwaltung des Stiftshofes in Wien, kam am 26. Februar 1648 als Pfarrverweser nach Münchendorf – versah von dort aus vom 16. März bis 17. Nov. 1647 zugleich auch die Pfarre Trumau – und am 17. Juni 1653 als Pfarrverweser nach Podersdorf. Am 20. August 1656 kehrte er ins Stift zurück, war vom 2. Sept. 1656 bis 26. Jänner 1658 Küchenmeister, 26. Jänner bis 8. Nov. 1658 Pfarrverweser in Alland und wurde am 8. Nov. 1658 in gleicher Eigenschaft nach Münchendorf versetzt. Von dort kam er am 7. Februar 1670 als Verwalter nach Trumau, welches Amt er bis 7. Jänner 1675 bekleidete. (Zugleich versah er vom 7. bis 23. Februar 1670 das Amt des Seelsorgers daselbst.) Seit 7. Jänner 1675 war er zum drittenmale Pfarrverweser in Münchendorf, kehrte am 20. August 1678 ins Stift zurück und wirkte vom 12. Juli 1680 bis 8. Juli 1683 noch als Beichtvater der Conventualen. Beim Annahen der Türken sah er sich mit den übrigen Brüdern zur Flucht gezwungen, begab sich anfangs nach Lilienfeld und, als er sich auch da nicht sicher fühlte, über Mariazell in die Steiermark. Beim Berge Gschöder angelangt, konnte er seinen Mitbrüdern nicht mehr folgen und starb an Überanstrengung als Senior am 20. Juli 1683. In der Nähe wurde er von den Brüdern, die in seiner Begleitung waren, begraben.

471. Nikolaus Jung

war 1613 zu Saargemünd in Lothringen geboren, trat noch unter Abt Christoph ins Noviziat und legte am 4. April 1638 als erster in die Hände des Abtes Michael Profess ab. Philosophie und Theologie studierte er zu Wien, wurde 1639 Magister der Philosophie und feierte am 11. Nov. 1640 die Primiz. Vom 28. Sept. 1641 bis 20. Oct. 1642 war er Prior in Baumgartenberg, nach seiner Rückkehr bis 28. Sept. 1643 äbtlicher Secretär, vom Jänner 1643 bis 12. Sept. 1644 Conversenmeister und 14. Jänner 1643 bis 7. Jänner 1644 zugleich Sacrista; vom 1. Mai 1643 bis 24. Mai 1649 wirkte er als Pfarrverweser und vom 12. Sept. 1644 bis 24. Mai 1649 auch als Prior im Stifte. Am 26. Mai 1649 wurde er als Pfarrverweser nach Steinbruch versetzt, am 15. Mai 1650 aber wieder ins Stift zurückberufen, wo er 1650 und 1651 Moral vortrug. Als Abt Michael 1652 das Kloster Viktring in Kärnten visitierte, wurde Nikolaus am 16. Mai 1652 daselbst als Prior eingesetzt und bekleidete dieses Amt bis 25. Jänner 1653.

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/98&oldid=- (Version vom 12.12.2020)