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Cîteaux das Ordenskleid und legte 1604 in Heiligenkreuz die Profess ab. Er war damals Acolyt und Magister artium et philosophiae. Nach Empfang der Priesterweihe wurde er am 11. Jänner 1610 Cooperator von Alland und Secretär, welche Ämter er innehatte, bis er am 14. März 1612 als Abt nach Baumgartenberg postuliert wurde. Nach kurzer, aber segensreicher Wirksamkeit – debita plurima solvit – starb er am 24. Dec. 1614 in Baumgartenberg und wurde daselbst begraben.

416. Christoph Schäfer

war als Sprössling einer adeligen Familie c. 1578 zu Olmütz geboren, studierte am Collegium Germanicum zu Rom, machte in Cîteaux das Noviziat und legte 1604 in Heiligenkreuz die Profess ab. Bald darauf wurde er zum Priester geweiht und an der Wiener Universität zum Doctor der Theologie promoviert. Er hatte aber im Stifte unter Abt Paulus manche Unbill zu ertragen und suchte daher 1609 Zuflucht beim Abte Matthias Gülger von Reun, von dem er zum Präfecten der im stiftlichen Hofe zu Graz studierenden Reuner Cleriker ernannt und dann nach Cîteaux geschickt wurde, um es beim Generalabte durchzusetzen, dass die Würde eines Generalvicars dem Abte Paulus von Heiligenkreuz genommen und an den Abt von Reun übertragen wurde, was ihm auch gelang. Bis zum Tode des Abtes Paulus hielt er sich in Reun auf, wurde aber nach dessen Tode am 15. Oct. 1613 als Administrator von Heiligenkreuz eingesetzt und, nachdem er das Stift aus seinem wirtschaftlichen Ruine wieder etwas gehoben hatte, am 18. Jänner 1615 zum Abt gewählt. 1623 wurde er gegen die albertinische Stiftungsurkunde als erster Ordensgeistlicher Rector magnificus der Wiener Universität und starb nach schwerer Krankheit im stiftlichen Hofe zu Wien am 10. August 1637. Sein Leichnam wurde in der Stiftskirche beigesetzt.

417. Franz Hermann

(al. Hörmann) war aus Böhmen gebürtig, legte 1606 die Gelübde ab, wurde bald darauf Priester und 1613 Hofmeister in Wien, wo er am 25. Mai 1614 starb.

418. Ulrich Bauer

(Agricola), c. 1580 zu Podersdorf in Ungarn geboren, legte (laut Professzettel) 1607 die Gelübde ab und wurde bald darauf Priester. 1610 bis c. April 1620

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/80&oldid=- (Version vom 12.12.2020)