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Bibelstudiums und als Clerikerpräfect ins Stift berufen und versah beide Ämter bis zu seinem Tode am 31. März 1897. Mit Recht sagt von ihm das Gedenkbuch des theologischen Institutes: „Er war ein einfacher, schlichter, seelenguter Mensch, ein frommer Priester, ein liebenswürdiger Mitbruder, ein überaus ordnungsliebender und gewissenhafter Mann ... ein tüchtiger, für sein Fach begeisterter Lehrer.“

870. Wilhelm Neumann,

am 4. Juli 1837 zu Wien geboren, wurde am 14. Sept. 1855 in Lilienfeld eingekleidet, trat aber am 5. August 1858 ins Stift Heiligenkreuz über, legte am 25. Sept. 1859 die Profess ab und feierte am 15. August 1860 seine Primiz. 1860–1861 war er Convictslehrer, 1. Oct. 1861 bis 1874 Professor des alttestamentlichen Bibelstudiums und der orientalischen Sprachen an der theologischen Hauslehranstalt, 10. Nov. 1868 bis 4. Februar 1869 provisorischer Pfarrverweser von Raisenmarkt und 1870–1874 Bibliothekar. Am 14. Juni 1874 wurde er zum außerordentlichen Professor der orientalischen Sprachen und der höheren Exegese des alten Bundes an der theologischen Facultät der Wiener Universität ernannt, am 29. April 1882 erhielt er den Titel und Charakter eines ordentlichen Professors und am 14. Nov. 1887 die Ernennung zum Ordinarius. Im Studienjahre 1890/91 war er Decan der theologischen Facultät, welche Würde er auch im l. J. 1897/98 bekleidet. Zweimal unternahm er längere wissenschaftliche Reisen ins heilige Land (1869 und 1884); auch Deutschland, Italien, England und Dänemark bereiste er behufs Durchforschung der wichtigsten Bibliotheken (im Interesse der französischen Gesellschaft „de l’orient latin“) und Museen (zur Herausgabe des Werkes: Der Reliquienschatz des Hauses Braunschweig-Lüneburg). 1866–1869 war er Mitarbeiter an der „Zeitschrift für katholische Theologie“ in Wien, seit 5. April 1880 ist er Correspondent des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, seit 15. Mai 1880 Correspondent und seit 1897 Mitglied der Central-Commission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, seit 1889 Ausschuss-Mitglied des Wiener Alterthums-Vereines, seit 20. Juni 1894 Ehren-Mitglied des Archäologischen Vereines zu Knin in Dalmatien und seit 24. Dec. 1894 Mitglied der Pontificia Accademia Romana d’ Archeologia; außerdem

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/258&oldid=- (Version vom 13.12.2020)