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Philipp und Otto erprobten ihre Kräfte wiederum bei Colonia. Dort wurde Otto schwer verwundet[1].

1206. Franciscus wendet sich von den Nichtigkeiten dieser Welt ab. Philipp und Otto erprobten ihre Kräfte wiederum bei Colonia und Otto wurde wiederum schwer verwundet[2]. Endlich ließen die Colonienser von Otto ab und kehrten in die Gnade Philipps zurück. Philipp und Otto versprachen sich unter einer gewissen Bedingung gegenseitige Versöhnung.

1207. Philipp und Otto verhandelten auf einer Versammlung in Quedelinburch in Gegenwart zweier Cardinäle[3] über die Aussöhnung, erreichten aber nichts. Dennoch bewilligten sie einen Waffenstillstand bis zum Feste Johannis des Täufers[4]. Hartwich, Erzbischof von Bremen, überfiel mit einem zusammengebrachten Heere die Stedinger, kehrte aber, nachdem er Geld empfangen, zurück und starb kurze Zeit darauf[5].

1208. König Philipp wird von dem Grafen von Witilspach[6] in Bavenberg getödtet am 21. Juni und wird in Spira begraben[7]. König Otto wurde, da ihm zuerst die Saxonen zufielen, dann die Fürsten, nachdem er sich auch mit einer Tochter des Königs Philipp[8] verlobt hatte, mit welcher er dessen ganzes Erbe erhielt, plötzlich in der Herrschaft bestätigt. Er hielt sofort einen Hoftag in Frankenevorda, stellte den Frieden her und erneuerte die Gesetze. Woldemar, Bischof von Scleswich, wird von den Bremensern gewählt, und einige von den Domherren und Dienstmannen werden für ihn an den Römischen Stuhl gesendet. Aber weil er ohne Beurlaubung vom Papste fortgegangen war, beraubte ihn der Papst beider Bisthümer,

  1. Von dem Reichsmarschall Heinrich von Kalden, am 30. September.
  2. Bei Wassenberg im September.
  3. Die Kardinäle Hugo, Bischof von Ostia und Velletri, und Leo, Prebbyter von S. Groce.
  4. 24. Juni.
  5. Am 8. November.
  6. Wittelsbach.
  7. Philipps Leiche wurde am 22. Juni im Dome zu Bamberg beigesetzt und erst 1213 nach Speier übergeführt.
  8. Beatrix.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 057. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_057.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)