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Pantsch, ist aber in der Form „Punsch“ in das Deutsche übergegangen.

Das Getränk selbst wird bekanntlich meist warm genossen, welcher Brauch denn auch unsern viel gefeierten Dichter Friedrich von Schiller bewog, in das von ihm verfaßte „Punschlied“ die Worte einzuweben:

„Nur wenn er glühet,
Labet der Quell.“

Doch mag nicht unerwähnt bleiben, daß einige Arten des Punsches kalt besser schmecken, als warm: daher auch sie ihre Liebhaber gefunden haben.

Eine „dampfende Bowle“ scheint eine Zeit lang in England wie in Deutschland bei manchen festlichen Anlässen z. B. bei Geburtstägen, Verlobungen, Hochzeiten, Kindtaufen, Amtserhöhungen, Jubiläen u. s. w., unentbehrlich gewesen zu sein. Gegenwärtig macht man von einer solchen bei dergleichen Gelegenheiten wohl auch noch hin und wieder Gebrauch, am öftersten aber bedient man sich ihrer in Konditoreien und geselligen Zirkeln, und zwar besonders im Herbst, Winter und Frühjahr, wo eine kalte, feuchte, neblige Atmosphäre stattzufinden pflegt und wo dann ein Glas guter, warmer Punsch dem menschlichen Körper mehr als zu jeder andern Zeit behaglich, stärkend und belebend erscheint.

Die Indispositionen, die der Punsch zuweilen hinterläßt, hängen meist mit den Nebengenüssen, die man sich zuweilen erlaubt, mit den Abweichungen von der gewöhnlichen Lebensart etc. zusammen, oder sind Folgen des Uebermaßes. Doch können sie auch wohl von einer unrechten Wahl der Punschingredienzien, sowie auch von einer Verfälschung derselben herrühren. So ist z. B. das ätherische

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Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite VIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/8&oldid=- (Version vom 11.9.2022)