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Damit er aber auch befolgt werden könne, richte ich noch folgende dringende Bitte an die Tit. Hohen Regierungen oder, wenn diese mit der Auswanderung sich nicht in solcher Weise befassen zu können glauben, an echt gemeinnützige und christliche Gesellschaften,

Daß Hochdieselben doch entweder durch den Anschluß an ein schon bestehendes, empfehlungswerthes Auswanderungsunternehmen oder durch Neubildung eines oder mehrerer solcher Anlässe den fernern Auswanderern eine Heimath bereiten möchten, wo sie nicht, wie es bisher so oft geschehen ist, nach Leib und Seele zu Grunde gehen müssen, sondern wo sie, Protestanten wie Katholiken, Kirchen und Schulen mit beide Konfessionstheile gleich schützenden und gleich ehrenden Gesetzen, wo hilfsbedürftige Waisen, Gebrechliche und Kranke die nöthige Versorgung und Pflege, kurz wo Alle eine möglichst gute Heimath finden und haben können.

Die für ein solches Unternehmen geeignetste Gegend möchte nach meiner Meinung ebenfalls in Santa Fè zu suchen sein; doch will ich nicht behaupten, daß ein anderes Land und eine andere Gegend nicht eben so passend sei; eine sehr sorgfältige und auf vielseitigen Kenntnissen beruhende Wahl ist hier durchaus nöthig. Ich bin auch nicht der Ansicht, daß nach Auffindung und Einrichtung einer solchen Heimath alle armen Auswanderer gezwungen werden sollen, nach diesem Orte zu wandern. Jedem muß es freigestellt werden, ob er von einem solchen Anlasse Gebrauch machen wolle oder nicht. Wie Mancher würde einen solchen Anlaß aber benützt haben und vielem Jammer und Elend entgangen sein, wenn derselbe geboten gewesen wäre? und wie Mancher wird sich noch in ein ähnliches Elend fast hineinstürzen müssen, wenn nicht eine derartige Vorsichtsmaßregel getroffen wird? Dieses Letztere