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Männer, welche mich in meinem diesfallsigen Bestreben bald unterstützten; es gelang mir auf diese Weise auch, es dahin zu bringen, daß Niemand Hand an den Herrn Direktor Jonas legte, der mittlerweile von der Fazenda her und zu uns gekommen war. Was er aber bei diesem Anlasse hören mußte, kann ich nicht beschreiben. Die Quantität und Qualität der gegen ihn und gegen das Haus Vergueiro geflossenen Worte war stark genug. Zu Konzessionen war er hier sehr bereit. Das Recht, in Rio de Janeiro Hilfe suchen, auch, wenn bis zu einer bestimmten Zeit keine Antwort kommen sollte, selbst eine Deputation dorthin senden zu dürfen, wurde uns ohne Anfrage zugestanden. Ebenso sagte er, daß ich Schule halten solle, und daß wir uns, so viel es die Betreibung unserer Angelegenheit erfordere, versammeln und berathen können. Das an ihn von einem Kolonisten mit Heftigkeit gestellte Verlangen, man solle den Kolonisten, wenn an sie adressirte Briefe anrücken, dieselben auch zukommen lassen und nicht öffnen, nahm er geduldig hin; eben so hat er mir auch das Zeugniß gegeben, er habe nun deutlich gesehen, daß ich kein Revolutionär sei, sondern kräftigst die Kolonisten beschwichtigt habe. Um dem Lärm ein Ende zu machen, gaben ihm Einige von uns einige Erklärungen und Aufträge, und schickten ihn damit nach der Fazenda; wir Kolonisten zogen wieder nach unsern Wohnungen. Ein Schuß wurde während diesem Auftritte abgefeuert, wurde aber absichtlich gegen den Pasto hinunter, weder gegen Menschen noch gegen die Fazenda gerichtet; der zweite und letzte Schuß, den ich aber nicht selber beachtete, fiel während des Heimgehens und sollte ebenso wenig, als der erste, irgend welchen Schaden zufügen.

Das war das Ende dieses Vorfalles, der leicht unglücklich hätte ablaufen können. Ohne Zweifel hofften die Herren Vergueiro und Herr Direktor Jonas, daß sie mich einschüchtern, von dem Vorhaben, eine Untersuchung hervorzurufen, abbringen und so die ganze Sache niederschlagen können. Allein Gott gab mir völlige Ruhe, Furchtlosigkeit und Festigkeit,