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Sie diese. Behalten Sie deßhalb Ihren Bericht in Ihren Händen und schreiben Sie vorläufig nur das nach Hause, daß man einstweilen mit der Auswanderung nach Brasilien inne halten solle, und unterdessen suchen Sie, den Weg nach einem andern Orte, am liebsten nach der Schweiz zurück, zu finden, wo Sie dann ihren Bericht ohne Gefahr abgeben können.“ Das ist der größtentheils mit den eigenen Worten gegebene Inhalt der gegen mich gemachten Aeußerungen des Herrn Dr. Gattiker, an welche dann bei Gelegenheit noch Mehreres angereiht wurde, z. B. „Herr Paravicini ist ein grundschlechter Kerl; er treibt das Auswanderungswesen als ein rechter Seelenverkäufer.“

Ich beschloß, dem erhaltenen Rathe zu folgen, weil er von einem tiefer sehenden und, wie ich glaubte, wohlmeindenden Freunde komme. Mit diesem Entschlusse ging ich, den Bericht, den Herr Doktor mir wieder erstattete, und den ich damals sonst Niemand anvertraute, in meiner Tasche tragend, wieder nach Ybicaba. Von da an habe ich mit diesem Manne bis zum 24. Dezember 1856 wenig mehr gesprochen und ihm gegenüber über diesen Vorfall nie ein Wort verloren. Zu einem andern Manne soll er später gesagt haben, Herr Direktor Jonas sei gerade in sein Haus gekommen, während der mit dem Lesen meines Berichtes beschäftigt gewesen sei, und habe sich in dem Momente, als er, der Doktor, sich ärztlicher Geschäfte halber in der Apotheke befinden mußte, an das Lesen des Berichtes gemacht; denn er habe denselben in der Annahme, daß der Direktor nicht so zudringlich sein werde, sich über eine ihm gehörende Schrift zu machen, auf dem Sopha liegen gelassen. Warum hat Herr Doktor mich aber davon Nichts merken, sondern vielmehr glauben lassen, es wisse in Ybicaba Niemand Etwas von meinem Berichte? Hätte er, wenn er es treu mit mir gemeint, mir nicht das Mißgeschick erzählen und mich auf das nun zu Erwartende vorbereiten sollen? Der Umstand, daß er anstatt dessen sich das Ansehen gab, als habe er mir Alles gut besorgt, und die Aussage eines andern Mannes, welcher theilweise Augenzeuge