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Deutschlands, aus dem Holsteinischen u. s. w. in derselben. Diesen habe ich bei meinem in mancher Hinsicht schmerzlichen Abschiede von ihnen fest und heilig versprochen, für ihre Befreiung fortan, besonders nach der Ankunft im Vaterlande in demselben mein Möglichstes zu thun. Viele, theils Verwandte von Kolonisten, theils sonstige Menschenfreunde, worunter auch Mitglieder von hohen schweizerischen Kantonsregierungen, forderten mich dringend auf, dies mein Versprechen dadurch zu erfüllen, daß ich eine möglichst getreue Schilderung der Zustände und Erlebnisse der betreffenden Kolonisten durch den Druck veröffentliche.

Ich folge dieser Aufforderung und habe also dabei den Hauptzweck, auf diesem Wege so viel, als in meinen Kräften steht, dazu beizutragen, daß den armen zurückgebliebenen Kolonisten, die mir durch unsere gemeinschaftliche Noth und durch treue Unterstützung in meinen Bestrebungen sehr lieb geworden sind, aus ihrer bedauerlichen Lage geholfen werden möchte. Ein zweiter, auch sehr wichtiger Zweck dieser Schrift besteht darin, daß ich vor leichtsinnigem Auswandern möglichst warnen und zur Beschwichtigung des Auswanderungsfiebers, auch wenn dieses in Bezug auf andere Zielpunkte der Emigration (Nordamerika, Australien etc.) stattfindet, mein Scherflein beitragen und Vielen die bittere Nachreue ersparen möchte. Sollte endlich die Veröffentlichung dieser Darstellungen mir, der ich auf einem kostspieligen, schweren und gefährlichen Wege zu derjenigen Einsicht und Erkenntniß in der fraglichen Angelegenheit gekommen bin, die nun Jeder um ein kleines Geld in wohnlichen und sicheren Stuben sich verschaffen kann, auch etwelchen ökonomischen Vortheil bringen: so würde ein dritter Zweck erreicht und damit einer schwer geprüften, großen Familie ein wenig auf die Füße geholfen, aus welchem Grunde ich das Verlagsrecht dieses Schriftchens für mich behalte, so daß der allfällige Erlös mir zu gute kömmt.

Diese Zwecke möglichst sicher zu erreichen, will ich die Behandlung der Kolonisten auf den Kolonien der Provinz