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Das junge Mädchen schaltete das Licht aus und zog dann den gelben Vorhang des mittleren Fensters beiseite, nahm den Operngucker und setzte sich in den einen Korbsessel.

Die Laukensche Wohnung lag im vierten Stock. Sigi brauchte das Fernglas also nur ganz wenig nach oben zu richten, um dort jenseits der Luitpoldstraße die sechs Fenster der aufgestockten Wohnung beobachten zu können …

Auch heute waren alle diese sechs Fenster dunkel …

Und doch war wieder, nur für ein scharfes Auge zu entdecken, die Antenne zwischen den beiden äußeren Fenstern ausgespannt – an sehr langen dünnen Stäben, die aus Eisen bestehen mußten … Jedenfalls hing die Antenne ganz wenig über der Höhe des Dachrandes.

Sigi beobachtete …

Und – heute stellte sie etwas Neues fest: dort, wo die Mittelableitung der Antenne in das dritte Fenster schräg hineinlief, war links ein winziger heller Strich zu sehen!

Es brannte dort doch Licht! Das Fenster oder die Fenster waren nur dicht verhängt …!

Da kam Sigi mit einem Male ein besonderer Gedanke …

Sie selbst besaß einen Detektorapparat, ein ganz billiges Fabrikat mit auswechselbarer Honigwabenspule und einem Drehkondensator. Und hier im Erkerzimmer

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Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)