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32 Er aber [herrscht als] gerechter König, von Gott unterwiesen, über sie,
und in seinen Tagen geschieht kein Unrecht unter ihnen,
weil sie alle heilig sind, und ihr König der Gesalbte des Herrn[1] ist.
33 Denn er verläßt sich nicht auf Roß und Reiter und Bogen;
auch sammelt er sich nicht Gold und Silber zum Kriege
und auf die Menge[2] setzt er nicht seine Hoffnung für den Tag der Schlacht.
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34 Der Herr selbst ist sein König, die Hoffnung dessen, der durch die Hoffnung auf Gott stark ist,
und alle Heiden wird er bebend vor ihn stellen[3].
35 Denn er zerschlägt die Erde mit dem Worte seines Mundes[4] für immer,
segnet das Volk des Herrn mit Weisheit in Freuden.
36 Und er ist rein von Sünde, daß er herrschen kann über ein großes Volk,
in Zucht halten die Obersten und wegschaffen die Sünder mit mächtigem Wort.
37 Auch wird er nie in seinem Leben straucheln gegen seinen Gott;
denn Gott hat ihn stark gemacht an heiligem Geist
und weise an verständigem Rat mit Thatkraft und Gerechtigkeit.
38 So ist des Herrn Segen mit ihm voll Kraft,
und er wird nicht straucheln.
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39 Seine Hoffnung [steht] auf den Herrn:
wer vermag da [etwas] gegen ihn?
40 Mächtig von That und stark in der Furcht Gottes
hütet er des Herrn Herde treu und recht
und läßt nicht zu, daß [eines] von ihnen aus ihrer Weide strauchle.
41 Gerade leitet er sie alle,
und unter ihnen ist kein Übermut, daß Gewaltthat unter ihnen verübt würde.
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42 Das ist der Stolz des Königs Israels, den[5] Gott erkoren,
ihn über das Haus Israel zu setzen, daß er es zurechtweise.
43 Seine Worte sind lauterer als das feinste kostbare Gold.
In Volksversammlungen wird er des geheiligten Volkes Stämme richten;
seine Worte sind gleich Worten der Heiligen[6] inmitten geheiligter Völker.

  1. משיח יהוה‎. Aber weshalb sagt der Übersetzer nicht wie sonst χρ. κυρίου (vgl. 18,5. 7 und Überschr.)? Ist anzunehmen, daß er מָשיח י׳‎ las und mit Absicht hier den Nominativ setzte? In diesem Falle hätten wir vielleicht — vorausgesetzt, daß seine Lesung der Meinung des Verf. entsprach — „der Herr“ zu übersetzen. Thatsächlich sind also drei Fälle denkbar: der Nominativ kann a) auf den Autor selbst zurückgehen; b) auf den Übersetzer gegen den Willen des Autors; c) aus nachträgliche Korrektur gegen den Willen des Übersetzers. Der erste Fall ist ausgeschlossen wegen 18,5. 7 (vgl. משיחו‎ PsSal 18,5) und weil מְ׳ י׳‎ ein dem N. T. geläufiger Begriff ist, den wir uns in der Synagoge nicht in der Form מֺ׳ י׳‎ denken können. Der zweite Fall wäre denkbar, wofern der Übersetzer als Christ zu denken wäre; zugleich müßte er aber dann ein anderer sein, als der Übersetzer von 18. Daher empfiehlt sich die dritte Möglichkeit am Meisten. Eine solche Nachbesserung eines frühen christlichen Lesers wird auch Klagel. 4,20 anzunehmen sein, wo ein oberflächlicher Leser (wegen der Bezeichnung: unser Lebensodem) leicht an den Messias denken konnte, während die Übersetzer der LXX selbst immer χρ. κυρίου für מְ׳ י׳‎ sagen, also auch hier so gesagt haben werden. (Man beachte, daß uns die Psalmen Salomos wie die LXX nicht durch die Synagoge, sondern durch die christl. Kirche erhalten sind, — daher darf christlicher Einfluß, auch in sehr früher Zeit, nicht befremden.)
  2. πολλοῖς = לרבים‎. Der Zusatz λαοῖς (v. Gebh.) ist kaum nötig.
  3. Die Konjektur στήσει für ἐλεήσει (Hilgenf.) trifft den Sinn gut; doch wird die Textverderbnis schon auf das hebr. Original zurückgehen: וְיָחֹן‎ für וְיׅתֵּן‎ (v. Gebh.).
  4. S. zu V. 24.
  5. Wieder ein sicherer Beweis für eine hebr. Vorlage. Zu dem sinnwidrigen ἣν (für ὃν) hatte ein Abschreiber gar keine Veranlassung. Es erklärt sich nur aus dem beide Möglichkeiten zulassenden אשר, das der Übersetzer gedankenlos auf das Subjekt des Hauptsatzes bezieht.
  6. d. i. der Engel.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Kittel (Übersetzer): Die Psalmen Salomos. Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1900, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DiePsalmenSalomosGermanKittelKautzsch2.djvu/021&oldid=- (Version vom 20.11.2016)