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1910. Société Pyrénéenne, Frankreich, 55 000 Volt, 160 km, 15 000 PS (erster Ausbau).
1910. Hydroelectrica Espannola, Spanien, 70 000 Volt, 400 km, 24 000 PS.
1911. Dessau-Bitterfeld, Hochspannungskabel, 60 000 Volt, 4,5 km, 5000 PS und
Rjukanfos, Norwegen, eine Schaltanlage für 10 000 Volt und 170 000 kVA im ersten Ausbau.
1912. Lauchhammer, 110 000 Volt, 53 km, 9000 PS.

Die Elektrizitätsversorgung Deutschlands hat sich nach zwei verschiedenen Richtungen hin entwickelt, und zwar nach der zentralen Versorgung von Elektrizitätswerken aus, sowie nach der Richtung der Schaffung von Einzelanlagen, welche nur für die Bedürfnisse des Besitzers derselben bestimmt sind. Wir wollen nunmehr dazu übergehen, die Entwicklung dieser beiden Arten von Anlagen zu verfolgen. Die Zahl und Leistung der zur zentralen Versorgung dienenden Elektrizitätswerke ist nachstehend angegeben:

1891 ca. 20 Werke mit 8000 kW Leistung
1895 ca. 150 Werke mit 40 000 kW Leistung
1900 ca. 600 Werke mit 250 000 kW Leistung
1905 ca. 1200 Werke mit 650 000 kW Leistung
1907 ca. 1600 Werke mit 900 000 kW Leistung
1909 ca. 2050 Werke mit 1 200 000 kW Leistung
1911 ca. 2700 Werke mit 1 500 000 kW Leistung
1913 ca. 4100 Werke mit 2 100 000 kW Leistung

Diese Werke dienten nun besonders im Anfang im allgemeinen wesentlich dazu, den Ort mit Elektrizität zu versehen, in welchem das Werk errichtet worden war. Nur einige wenige Werke waren anfangs über dieses Programm hinausgegangen und hatten noch benachbarte Orte mit versorgt. Das änderte sich aber immer mehr, so daß heute schon von einer großen Anzahl von zentralen Werken mehrere Orte versorgt werden. Es sind die sogenannten Überlandzentralen entstanden bzw. die vorhandenen Werke zu solchen ausgebaut worden. Die Zahl der mit Elektrizität versorgten Orte ist nachstehend angegeben:

1891   ca. 35 Orte
1895   ca. 170 Orte
1900   ca. 800 Orte
1905   ca. 2 000 Orte
1907   ca. 3 300 Orte
1909   ca. 4 600 Orte
1911   ca. 10 500 Orte
1913   ca. 17 500 Orte

Durch diese Entwicklung ist es gelungen, einem großen Teil der Einwohner Deutschlands die Möglichkeit zu geben, sich die Elektrizität nutzbar zu machen, so daß heute schon mehr als zwei Drittel der Einwohner Deutschlands die Segnungen der Elektrizität zugänglich sind. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß heute 50 Millionen Einwohnern Elektrizität zur Verfügung steht, wenn sie solche zu beziehen

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. – Band 2. Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1914, Seite 570. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutschland_unter_Kaiser_Wilhelm_II_Band_2.pdf/133&oldid=- (Version vom 20.8.2021)