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Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 4. Jahrgang

Den plastischen Schöpfer offenbart
Der Hüften Parallele;
Der Zwischensatz mit dem Feigenblatt
Ist auch eine schöne Stelle.

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Das ist kein abstraktes Begriffspoem!

Das Lied hat Fleisch und Rippen,
Hat Hand und Fuß; es lacht und küßt
Mit schöngereimten Lippen.

Hier athmet wahre Poesie!

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Anmuth in jeder Wendung!

Und auf der Stirne trägt das Lied
Den Stempel der Vollendung.

Lobsingen will ich dir, o Herr,
Und dich im Staub’ anbeten!

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Wir sind nur Stümper gegen dich,

Den himmlischen Poeten.

Versenken will ich mich, o Herr,
In deines Liedes Prächten;
Ich widme seinem Studium

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Den Tag mitsammt den Nächten.


Ja, Tag und Nacht studier ich dran,
Will keine Zeit verlieren;
Die Beine werden mir so dünn –
Das kommt vom vielen Studieren.



Empfohlene Zitierweise:
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 4. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1854, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_1854.pdf/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)