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Den geliebten Sonnenküssen,
Hat der Tod schon fortgerissen.
Helden, trabend hoch zu Roß,
Trifft unsichtbar das Geschoß;
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Und die Kröten sich beeifern,Ihren Lorbeer zu begeifern.
Was noch gestern stolz gelodert,
Das ist heute schon vermodert;
Seine Leier mit Verdruß
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Bricht entzwei der Genius.
O wie klug sind doch die Sterne!
Halten sich in sich’rer Ferne
Von dem bösen Erdenrund,
Das so tödtlich ungesund.
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Kluge Sterne wollen nichtLeben, Ruhe, Himmelslicht
Hier einbüßen, hier auf Erden,
Und mit uns elendig werden –
Wollen nicht mit uns versinken
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In den Twieten, welche stinken,In dem Mist, wo Würmer kriechen,
Welche auch nicht lieblich riechen –
Wollen immer ferne bleiben
Vom fatalen Erdentreiben,
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Von dem Klüngel und Geruddel,Von dem Erdenkuddelmuddel.
Mitleidsvoll aus ihrer Höhe
Schau’n sie oft auf unser Wehe;
Empfohlene Zitierweise:
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/407&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/407&oldid=- (Version vom 31.7.2018)