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3.
Da kam ein warmer Sonnen- – (|||||||.)

Zeterum etc.
da kam ein warmer Sonnenschein; (|.)

4.
Es müssen zweiunddreißig – (|||||||.)

Zeterum etc.
es müssen zweiunddreißig sein. (|.)

(Vgl. Erk, Volksl. B. II, H. 3, S. 24, Nr. 19.)

Dieses Lied ist so auszuführen, daß der Sänger gleichzeitig mit dem Aussprechen der sieben Anfangssilben und der (gesperrten) Schlußsilbe einer jeden Strophe acht Striche mit Kreide auf den Tisch malt. So müssen denn am Ende des Liedes 32 Striche dastehn. – In Seelow bei Frankfurt a. d. O. kommt dieses Lied als Sprechlied vor und dient den Kindern in der Schule – zum Zeitvertreib!

4. Ursprünglich lautet diese Str. so: Der Kukkuk ward bald (nun) wieder fein.

178. Alte Weiber.

Lustig. Aus Steiermark.
Noten
Noten


1.
|: sist nichts mit den alten Weibern,

bin froh daß ich keine hab. :|
Lieber frei ich mir njunges Maidel, :|:
da ich Freud daran hab.

2.
Miff, muff! gehts im Hause

den ganzen Tag herum;
junge Maidel gehn halt grade,
alte Weiber gehn krumm.

3.
Wer so nen alten Schimmel

in seinem Stalle hat,
frißt sich ab sein junges Leben
und kommt fruh ins Grab.

4.
Drum liebe Junggesellen,

freit ja kein Alte nicht,
denn ihr müßt se fein behalten
bis der Tod ihr sHerze bricht.

(F. Nicolai, „Eyn feyner kleyner Almanach.“ [Berlin u. Stettin, 1777.] I, 140–143. – Vgl. L. Erk, Volksl. B. I, H. 6, S. 54, Nr. 45. – Auch im Brandenburgischen und Hessen-Darmstädtischen allgemein bekannt.)

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_381.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)