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„Die deutschen Volkslieder.“ B. I, H. 4, S. 40, Nr. 35. – und Fr. Nicolai, „Ein feiner kleiner Almanach.“ [1778.] II, 34 u. 36. Die Mel. das. ist von J. F. Reinhardt componiert. – Vgl. auch das Goethe’sche Lied gleichen Anfangs. [Trost in Thränen. 1804.] Wegen des im Wunderhorn I, 211. [In neuster Aufl. III, 216.] abgedruckten Mischlings vgl. Uhland. I, 103. – In einem flieg. Bl. [„Drey schöne Geistliche Lieder. Getruckt zu Basel, bey Johann Schröter. 1613.] beginnt das 2. Lied also: Ach komm, du liebe Seele mein, und klag mir deine Sach; ich sehs an deinen Aeugelein, du trägst groß Ungemach.)

146a. Abgelehnte Theilnahme.

Er. 1.
Wie kommts, daß du so traurig bist

und auch nicht einmal lachst?
Ich seh dirs an den Augen an,
daß du geweinet hast.

Sie. 2.
Und wenn ich auch geweinet hab,

was gehts denn Andre an?
hat mir mein Schatz was Leids gethan,
wenn ichs nur tragen kann.

3.
Und ob du gleich ein Jäger bist

und trägst ein grünes Kleid,
so lieb ich doch mein Schatz allein
und bleib ihm stets getreu.

Er. 4.
Gut Nacht, du herzig Engelskind!

jetzt geh ich in den Wald;
da vergeß ich all mein Traurigkeit
und leb wie mirs gefallt.

(Aus Thüringen und Franken.)
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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_321.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)