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3.
Kein Feuer, keine Kohle

kann brennen so heiß,
als heimliche Liebe,
die Niemand nicht weiß.

4.
Keine Rose, keine Nelke

kann blühen so schön,
als wenn zwei verliebte Herzen
beisammen thun stehn.

5.
Setze du mir einen Spiegel

ins Herze hinein,
damit du kannst sehen,
wie treu ich es mein.

(Vielfach mündlich und nach flieg. Bl. aus der Zeit um 1786–1800.)

2a. War David nicht ein König aus Aarons (Abrams) Geschlecht? war Rahel nicht die Schönste aus Schäfers-Geschlecht? – 4a. Tyrannisches Herze, was quälest du mich? Alle Leut die thun sagen, du liebest mich nicht. – 4b. Laß reden die Leute, laß bellen die Hund! wenn du mich nur liebest, so werd ich gesund.


110. Soldatenliebe.


Mäßig. Vielfach mündlich, aus der Gegend von Frankfurt a. M., Gießen etc.
Noten
Noten


1.
Schätzchen, sag, was fehlt dann dir,

weil du nicht redst mit mir?
Gelt, du hast einen Andern an der Seite,
der dir thut die Zeit vertreiben,
der dir viel lieber ist? :|:

2.
„Nein, kein Andern hab ich nicht,

dich aber mag ich nicht.“ –
|: Jetzund geh ich weiter
und werd ein Reiter, :|
daß du mich nicht mehr siehst.

3.
Und wenn ich ein Reiter bin,

schreib ich dir ein Brieflein hin,
und ich laß dich grüßen
und du sollst wissen,
daß ich ein Reiter bin!

4.
Straßburg ist eine schöne Stadt,

wo ich drin gestanden hab;
da kann man sehn viel schöne Straßen,
höret die Trompeter blasen –
o, o wie schön ist das!

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_260.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)