dem Herzog kam eine traurige Klag:
Bernauerin ist ertrunken, ja ertrunken.
sie sollen fischen bis ins rothe Meer,
daß sie mein feins Lieb suchen, ja suchen!“
sie haben gefischt bis ins rothe Meer,
Bernauerin haben sie gefunden, ja gefunden.
der Herzog viel tausend Thränen vergoß;
er thät gar herzlich weinen, ja weinen.
einen neuen Krieg will ich nun fangen an
mit meinem Herrn Vater eben, ja eben.
so ließ ich ihn aufhenken als wie einen Dieb;
wär aber mir ein große Schande, ja Schande.“
dem Herzog dem kam eine traurige Klag:
sein Herr Vater ist gestorben, ja gestorben. –
rothe Manteln müssen sie habn,
roth müssen sie sich tragen, ja tragen.
schwarze Manteln müssen sie habn,
schwarz müssen sie sich tragen, ja tragen.
daß man der Bernauerin nicht vergeß,
man wolle für sie beten, ja beten.“
5, 1. Entwegen, mhd. enwëc (aus en, ent und wëc, wëch. wëg), = hinweg, fort. entwegen lassen, aufgeben. – 17, 1. Auch in Schlesien sagt man die Schooß.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)