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von der Maultasch zerstört und gräulich verwüst worden, das doch die Herren von Dieterichstein folgender Zeit wieder aufgebaut und in etwas bewohnt gemacht haben. Es ist die gemeine Sage im Land, wie daß in diesem verödeten Schloß ein groß unsäglich Gut soll verborgen liegen; wie dann heut zu Tage oft geschehen soll, wenn man recht in das verfallne Gebäu kommt, daß sich ein solches Werfen, Poltern und Sausen erhebt, gleich als wenn es alles über einen Haufen werfen wollt; darum sich denn auch niemand unterstehen darf, lang’ an diesem Ort zu bleiben.




504.
Die Maultasch-Schutt.
Megiser Chronik von Kärnthen II. 974 - 977.

Balvassor Ehre von Crain. B. 15. S. 317.


Wie das Schloß Dieterichstein von der Frau Margreth Maultasch (im Jahr 1334) belagert und verwüstet worden, sind hiezwischen viel Herren Landleut aus Kärnthen mit Weib und Kind in eilender Flucht gen Osterwitz kommen, dem edeln und gestrengen Herrn Reinher Schenk zugehörig, von dem sie dann mit großen Ehren sind empfangen worden. An diesem Orte, als von Natur überaus stark und ungewinnlich, hatten sie alle gute Hoffnung, mit den Ihren vor der Tyrannin sicher zu bleiben. Es liegt aber Osterwitz eine Meil Wegs von St. Veit gegen Völkelmarkt werts zu der rechten Hand, auf einem starken und sehr hohen Felsen, der an keinem Ort

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_235.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)