empört, und waren gerade im Begriffe, bei Breisach
das Heer überzuschiffen; aber während sie am Rheinufer
Schach spielten, überfiel sie der Kurzbold blos
mit 24 Männern. Gisilbert sprang in den Nachen,
Kuno stieß seine Lanze mit solcher Kraft hinein, daß
er den Herzog mit allen, die im Schiff waren, versenkte.
Den Eberhard durchbohrte er am Ufer mit dem
Schwert. – Zu einer andern Zeit stand Kurzbold allein
bei dem Könige, als ein Löwe aus dem Käfich losbrach.
Der König wollte dem Kuno das Schwert,
welches er nach damaliger Sitte trug, entreißen; aber
jener sprang ihm zuvor auf den Löwen los und tödtete
ihn. Diese That erscholl weit und breit. – Kuno
hatte einen natürlichen Abscheu vor Weibern und
Aepfeln, und wo er auf eins von beiden stieß, war
seines Bleibens nicht. Es gibt von ihm viele Sagen
und Lieder[1] . Einsmals hatte er auch einen Heiden
(Slaven) von riesenhafter Gestalt, auf dessen Ausforderung
er aus des Königs Lager erschien, überwunden.
- ↑ Zu Ekkehards Zeit (zweite Hälfte des elften Jahrh.), der, weil die Lieder zu allgemein bekannt, die Erzählung der Begebenheit ausläßt.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)