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des ganzen Landes zu bemächtigen, überfielen die Thüringer unversehens mit ihren Messern, und erlegten sie alle, daß auch nicht einer überblieb. Dadurch erlangten die Sachsen großen Ruf, und die benachbarten Völker huben sie zu fürchten an. Und verschiedene leiten den Namen von der That ab, weil solche Messer in ihrer Sprache Sachse hießen.





412.
Ankunft der Angeln und Sachsen.

Beda H. eccl. I. 14. 15. nach Alfreds Uebers. p. 57 58. ed. Cant. 1643.
Gotfridus Viterb. p. 358. 359.


Als die Britten grausame Hungersnoth und schwere Krankheit erfahren hatten, und aus der Art geschlagen, nicht mehr stark genug waren, um die Einbrüche fremder Völker, und der wilden Thiere abzuwenden, rathschlagten sie, was zu thun wäre? und beschlossen mit Wyrtgeorn (Vortigern) ihrem König, daß sie der Sachsen Volk über die See sich zur Hülfe rufen wollten. Der Angeln und Sachsen Volk wurde geladen, und kam nach Brittenland in dreien großen Schiffen. Es bekam im Osttheil des Eilandes Erde angewiesen, die es bauen und des Gebotes des Königs, der sie geladen hatte, gewärtig seyn sollte, daß sie Hülfe leisteten, und wie für ihr Land zu kämpfen und fechten hätten. Darauf besiegten die Sachsen die Feinde der Britten, und sandten Boten in ihre Heimath, daß sie den großen Sieg geschlagen

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_087.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)