auf demselben herumgegangen war, kam sie zu einer
Steinwand, da lagen Brocken, grau und schwarz, als
wie Kohlen. Sie nahm davon etliche zu sich und als
sie nach Haus gekommen, merkte sie, daß in solchen
klares Gold vermischt war. Sie kehrte alsbald wieder
zurück auf den Berg, mehr davon zu holen, konnte
aber alles Suchens ungeachtet den Ort nicht mehr finden.
Der Brunnen zu Steinau.
Bange thüring. Chronik. Bl. 105. |
Im Jahr 1271. waren dem Abt Berold zu Fulda
seine eignen Unterthanen feind und verschworen sich wider
sein Leben. Als er einmal in der St. Jacobs Capelle
Messe las, überfielen ihn die Herrn von Steinau,
von Eberstein, Albrecht von Brandau, Ebert von Spala,
und Ritter Conrad und erschlugen ihn. Bald hernach
wurden diese Räuber selbdreißig, mit zwanzig
Pferden, zu Hasselstein auf dem Kirchenraub betrappt,
mit dem Schwert hingerichtet und ihre Wohnungen
zerbrochen. Dieser That halben haben die Herrn von
Steinau in ihrem Wappen hernachmals drei Räder
mit drei Scheermessern führen müssen und an der
Stätte, da sie das Verbündniß über den Abt gemacht,
nämlich bei Steinau (an der Straße im Hanauischen)
an einem Brunnen auf einem Rasen wächst
noch zur Zeit kein Gras.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_276.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)