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RUPRECHT.
Nun ja, Frau Marthe kam, und geiferte,
Und Ralf, der Nachbar, kam, und Hinz, der Nachbar,
Und Muhme Sus’ und Muhme Liese kamen,
Und Knecht und Mägd’ und Hund’ und Katzen kamen,
S’ war ein Spektakel, und Frau Marthe fragte
Die Jungfer dort, wer ihr den Krug zerschlagen,
Und die, die sprach, ihr wißt’s, das [daß] ich’s gewesen.
Mein Seel’, sie hat so Unrecht nicht, ihr Herren.
|79| Den Krug, den sie zu Wasser trug, zerschlug ich,
Und der Flickschuster hat im Kopf ein Loch. –

ADAM.
Frau Marthe! Was entgegnet ihr der Rede?
Sagt an!

FRAU MARTHE.
 Was ich der Red entgegene?
Daß sie, Herr Richter, wie der Marder einbricht,
Und Wahrheit wie ein gakelnd Huhn erwürgt.
Was Recht liebt, sollte zu den Keulen greifen,
Um dieses Ungethüm der Nacht zu tilgen.

ADAM.
Da wird sie den Beweis uns führen müssen.

FRAU MARTHE.
O ja, sehr gern. Hier ist mein Zeuge. – Rede!

ADAM.
Die Tochter? Nein, Frau Marthe.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)