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unten – – bei meinen weißen Maulwürfen, und die … stöhnen nicht …“

Ein Poltern folgte …

Das Loch im Boden tat sich auf …

Schmiedling schnellte empor, kreischte vor Angst …

Aus dem Loche, auf dem der Lichtkegel von Harsts Lampe ruhte, erschien der Riesenkopf eines weißen Maulwurfs, die Grabklauen, und ein heiseres Keuchen ertönte …

Nochmals schrie Schmiedling …

Schrie: „Hebe dich weg, – – ich … bereue, ich …“

Und sank hintenüber, stürzte schwer zu Boden, lag still.

Polternd schloß sich das Loch …

Dwars hatte meinen Arm umklammert …

„Was – – war das?!“

… Er war leichenfahl …

Lüning weinte …

Harald beugte sich über den Mann, der da neben dem Schiebkarren lag …

„Tot …“, sagte er leise… „Dwars, der Mund dieses Unglücklichen ist stumm für immer … Besser dieser Tod als ein lebender Leichnam zwischen den Mauern eines Irrenhauses. – Dwars, – werden Sie Lüning schonen?“

Und er nahm dem Toten die Stricke ab …

„Dwars, tun Sie es, seien Sie Mensch, nicht Beamter. Dieser Unbekannte hat hier gehaust, – – mehr wollen wir nicht wissen … Ich weiß auch nicht mehr, ich lösche alles andere aus meinem Gedächtnis aus …“

Dwars blickte Lüning an, der die Hände vor das Gesicht gepreßt hielt.

„Ein Unbekannter also“, sagte Dwars fest. „Ein Mensch, der eine zufällige Ähnlichkeit mit Lüning besitzt … – Gehend wir … Nehmen Sie meinen Arm, Herr Lüning, – – Sie kehren als freier Mann in Ihr Heim zurück …“

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Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der weiße Maulwurf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1932, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_wei%C3%9Fe_Maulwurf.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)