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Harald nahm ihn in Empfang …

Und wenige Minuten später hatten wir die drei Leute ebenfalls in der Kajüte untergebracht und so sicher festgebunden, daß sie unmöglich sich selbst befreien konnten.

Harst begann ein kurzes Verhör …

Die vier hatten Angst …

Der Dicke schwitzte vor Aufregung, als ob’s im Hochsommer wäre …

Er rückte denn auch als erster mit der Sprache heraus.

Der Schlepper sei sein Eigentum, und die drei dort seine Leute … Vor sechs Wochen habe sich Selchow an ihn herangemacht … Es sei gerade faule Zeit gewesen – Winter, nichts zu verdienen … Und da hätten sie sich denn mit ihm eingelassen … In einer regnerischen Nacht war dann der Anschlag auf das Kanu geglückt … Selchow habe den Schlepper selbst gesteuert … Habe vorher immer betont, er wolle die Miß nur gefangen nehmen … Durch Zufall sei die Engländerin in die Schraube geraten … Der Rumpf sei noch einmal aufgetaucht … Der Kopf sei in das Kanu geflogen … – Ja, Selchow habe noch drei andere Leute an der Hand, die stets fein gekleidet gingen … Das seien so seine eigentlichen Helfershelfer … –

Der Kapitän beteuerte zum Schluß, daß er im übrigen über den Rittmeister und dessen Anhang so gut wie gar nichts wisse … „Mein Schlepper sollte für die Bande gleichsam den letzten Zufluchtsort im Augenblick höchster Not bilden … Drüben die Badeanstalt hat Telephonanschluß, und von dort haben wir uns mit Selchow verständigt … In der Badeanstalt wohnt ein Wächter, und der läßt uns jederzeit an den Apparat heran …“

„Sollten Sie Selchow unser Eintreffen melden?“

„Ja, Herr Harst … Nur durch den Satz: „Die Ware ist besorgt“ … Wenn Sie es wünschen, werde ich telephonieren gehen, sonst wird Selchow mißtrauisch … Sie können mich ja begleiten …“

„Schraut wird es tun … – Vorwärts, mein Alter …

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Max Schraut: Der rätselhafte Gast. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_r%C3%A4tselhafte_Gast.pdf/61&oldid=- (Version vom 31.7.2018)