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Einleitung zu den Erzählungen

Aus dem Reiche der Phantasie.

Für die Jugend herausgegeben

von

Robert Kraft.



Alle Rechte vorbehalten.


Es ist ein freundliches, Wohlhabenheit verratendes Wohnzimmer, in welches uns dieses Vorwort führt.

Der in der Mitte stehende Tisch war ganz mit Blumentöpfen und Sträußen in Gläsern besetzt, ferner lagen einige geöffnete Briefe darauf, ein paar Strümpfe, eine Briefmappe und andere Sachen – also war es wohl ein Geburtstagstisch, den man bis jetzt, bis zum späten Abend, noch nicht abgeräumt hatte.

Neben dem Seitentischchen, auf dem die Petroleumlampe brannte, stand ein verstellbarer Krankenwagen, und in demselben saß mit verhüllten Füßen ein vierzehnjähriger Knabe. Sein Gesicht mit der hohen Stirn und den großen, klugen Augen war leidend und farblos, und an dem Wagen lehnten zwei Krücken.

Bis vor zwei Jahren war Richard L**, der einzige Sohn sehr vermögender Eltern, ein fröhliches Kind gewesen, der fleißigste Schüler eines Gymnasiums, der beste Turner in seiner Klasse, die Freude von Eltern und Lehrern, und jedermann hielt ihn wegen seiner geistigen und körperlichen Gaben für berechtigt zu den größten Hoffnungen.

An einem einzigen Tage war alles vernichtet worden. Ein auf der Ferienreise erlebtes Eisenbahnunglück beraubte

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Robert Kraft: Der letzte Höhlenmensch. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_letzte_H%C3%B6hlenmensch.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)