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„Du nimmst an, daß Wera Wangorow noch lebt?“ begann er …

„Ja, mein Alter … Besinne dich, daß Wangorow uns im Flugzeug erzählte, er habe bei seiner Flucht aus Rußland auch Ostpreußen passiert …“

„Allerdings …“

„Ich wette, er kennt Kramlaken … Er kennt auch die Zigeuner … Und es ist nicht ausgeschlossen, daß er sein Töchterchen, das ihm nur unbequem sein mußte, damals bei den Zigeunern zurückgelassen hat …“

„Hm – eine kühne Vermutung …“

„Durchaus nicht …! Denn – weshalb landete er gerade in der Nähe von Kramlaken?! Was zog ihn dorthin? Was verband ihn ausgerechnet mit diesem Orte?! – Er muß Beziehungen zu Kramlaken gehabt haben, Beziehungen von früher. Und zu Leuten, deren Schweigen sich erkaufen läßt, die mit der Polizei selbst dauernd auf dem Kriegsfuße stehen: Zigeuner!“

Er machte halt … Spähte in die Dunkelheit hinaus.

Dort links von der Chaussee flackerten Feuer …

„Das Zigeunerlager, mein Alter … Wir werden sehr bald Gewißheit haben!“

Sie verließen die Chaussee …

Es zog sich hier ein Waldstück nach Norden hin … Und auf dem Heidestreifen rechts davon standen überall einzelne Kiefern, Büsche und niedere Birken.

So schlichen die Freunde denn von Norden an das Lager heran …

Suchten Deckung hinter einem Gestrüpp auf einer Hügelkuppe und holten ihre Ferngläser hervor …

Die elf Wagen der Zigeuner waren zu einem nach Norden offenen Halbkreis zusammengeschoben worden.

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/77&oldid=- (Version vom 31.7.2018)