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Hier kniete Wangorow vor diesem kleinen Berg verdorbener Erdfrüchte nieder und begann sie mit seinen schmalen Händen mit dem Eifer eines grabenden Maulwurfs zur Seite zu scharren.

Der hagere Monteur Hammer stand mit einem unmerklichen Lächeln dabei und wartete, bis der Fürst von ihm das leichte Brecheisen verlangte …

Der Boden des Kellers war mit Ziegelsteinen ausgelegt. Wangorow entfernte ein Quadrat von zwölf Steinen. Nichts als schwarze Erde und Mauerschutt legte er so frei. Und doch war er sich seiner Sache gewiß …

Kratzte Erde und Schutt aus dem Loche und enthüllte so eine eiserne Platte – nein, eine Falltür …

Mühelos hob er sie an dem verrosteten eisernen Ringe an und lehnte sie zurück …

Eiskalter Moderhauch drang aus dem Loche empor …

Wangorow wandte den Kopf …

„Herr Hammer, – – am Ziel!!“

Seine Stimme klang unnatürlich – wie das Schrillen einer allzu straff gespannten Saite …

Dann rutschte er mit den Beinen in die eisenumwandete Öffnung hinein und sprang in die Finsternis hinab …

„Die Laterne!!“ rief er …

Harst-Hammer gab sie ihm …

Bückte sich …

Erkannte dort unten ein kleines niederes Gewölbe, in dem ein paar holzgeschnitzte buntbemalte Heiligenstatuen, Fahnentücher, Zinngeräte zu kirchlichen Zwecken und anderes umherlagen.

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)