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„So, Herr Levy,“ meinte er freundlich, „nun können Sie beruhigt sein …“

Samuel lächelte fast glückselig …

„Herr Harst, mir ist gefallen ein Stein vom Herzen … Bei Gott – e schwerer Stein!! Und dieser Tag soll mir sein e Warnung für mein ganzes Leben …! Ich hab’ machen wollen e großes Geschäft … Ich hab’ mich gefreut, daß ich würd’ verdienen mindestens fünfzehntausend Mark … Die Freude war immer so e bißchen bitter – mit ’m Nachgeschmack, Herr Harst … Es ist gewesen keine reine Freude … Der Mensch ist eben schwach, Herr Harst …“

Harald Harst gab ihm die Hand …

„Brav, Herr Levy …! Ich bin Menschenkenner … Sie sind ein anständigerer Charakter, als ich anfänglich vermutete. Auf Wiedersehen … Ihre fünfzehntausend Mark erhalten Sie zurück und noch ein wenig mehr … Honorar haben Sie mir nicht zu zahlen …“

Dann verließ er mit Schraut den kleinen Kellerladen.

Samuel begleitete sie bis zur Tür, stammelte nochmals einen Dank …

Und als er allein war, stellte er sich vor den Spiegel, trocknete die schweißfeuchte Stirn und die ebenso schweißglänzende Nase, nickte seinem Spiegelbilde zu und sagte halblaut:

„Samuel, was hast de deinem Vater einst geschworen?! Samuel – du hast den Schwur umgehen wollen! Dein Vater war e ehrlicher Produktenhändler! Und du – wärst beinahe geworden e mießer Betrüger!“

Die beiden Detektive trafen am Ende der Straße

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/51&oldid=- (Version vom 31.7.2018)